Futtermenge bei Hunden berechnen: So einfach geht’s Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Sitzender Hund wartet auf sein Futter

Zu richtigen Ernährung eines Hundes, gehört auch eine genau auf den Vierbeiner abgestimmte Futtermenge.

Heutzutage ist es gar nicht so einfach, den Überblick über die verschiedenen Fütterungsweisen zu behalten. Wer sich für Alleinfuttermittel entscheidet, kann ganz einfach die empfohlene Futtermenge von der Verpackung ablesen. Aber wie berechnet man die Futtermenge bei Hunden, wenn man sie barft oder verschiedene Einzelfuttermittel kombinieren möchte? Zum Glück können Sie mithilfe einiger Formeln den Energiebedarf Ihres Vierbeiners ganz einfach bestimmen.

Wie viel Futter braucht ein Hund?

Die Antwort auf diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden, da der Nährstoffbedarf Ihres Hundes von verschiedenen Faktoren abhängt. Möchten Sie die Futtermenge bei Hunden genau berechnen, müssen Sie daher folgende Parameter berücksichtigen:

  • das Alter Ihres Hundes
  • die Hunderasse
  • das Gewicht in Kilogramm
  • Handelt sich um einen sehr sportlichen Hund oder um ein Muttertier während der Trächtigkeit oder des Säugens?

Für eine gesunde Hundeernährung ist es wichtig, dass Sie neben dem Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen auf ein ausgewogenes Gleichgewicht von Energie und Proteinen in der Futterration achten. Die Inhaltsstoffe von Einzel- und Alleinfuttermitteln können Sie dabei direkt auf der Verpackung ablesen.

Bei Alleinfuttermitteln ist darüber hinaus bereits auf der Verpackung die gewichtsabhängige Futtermenge zu finden. Möchten Sie stattdessen Einzelfuttermittel verfüttern, müssen Sie die richtige Menge selbst berechnen. Mithilfe der nachfolgenden Formeln ist das ganz einfach.

Futtermenge ausgewachsener Hunde berechnen

Ausgewachsene Hunde wachsen nicht mehr, haben aber einen höheren Energieumsatz als ältere Hunde. Um die richtige Futtermenge bei Hunden individuell zu berechnen, gibt es zum Glück einige Formeln.

Welchen Energiebedarf haben adulte Hunde?

Die benötigte Energie wird in Megajoule (MJ) oder Kilokalorien (kcal) angegeben. Mithilfe der Formel nach Meyer und Zentek können Sie die durchschnittliche Energiemenge berechnen, die Ihr ausgewachsener Hund an einem Tag benötigt:

Energie-Erhaltunsgbedarf adulter Hunde = 0,52 MJ x kg0,75 Körpergewicht

Beispiel: Wiegt Ihr Hund 20 Kilogramm, errechnet sich sein Energiebedarf wie folgt: 0,52 MJ x 20 kg0,75 = 4,91 MJ pro Tag.

Sie können Sich außerdem an folgender Tabelle orientieren:

Körpermasse (Kilogramm)Energiemenge (Megajoule)Energiemenge (Kilokalorien)
51,74415,87
102,92697,90
204,921175.91
306,671595,17
408,231967,02
509,782337,48

Proteinbedarf adulter Hunde

Eiweiße (Proteine) sind für Hunde lebenswichtig. Sie sind in jeglichen Geweben vorhanden und bilden zugleich die Grundlage wichtiger Enzyme und Hormone. Den durchschnittlichen Bedarf an Proteinen für ausgewachsene Hunde können Sie mit folgender Formel berechnen: Der Protein-Erhaltunsgbedarf erwachsener Hunde entspricht etwa 5g Rohprotein x kg0,75 Körpergewicht.

Daraus resultiert folgende Proteintabelle:

Körpergewicht (Kilogramm)Proteinmenge (Gramm)
516
1028
2047
3064
4079
5094

Mehr Informationen zur Ernährung erwachsener Hunde finden Sie übrigens in unserem Beitrag Das richtige Futter für den erwachsenen Hund.

Wie errechnet sich die Futtermenge bei sportlichen Hunden?

Ist Ihr Hund sehr sportlich und muss am Tag weite Strecken hinter sich legen, verbraucht er mehr Energie als ein normaler Familienhund. Daher müssen Sie zusätzlich zum Erhaltunsgbedarf auch den Leistungsbedarf berechnen.

Der Leistungsbedarf für die benötigte Energie bei erhöhter Aktivität berechnet sich so: 0,56 MJ x kg0,75 Körpergewicht.

Wiegt Ihr Hund zum Beispiel 10 Kilogramm, benötigt er rund 3,15 Megajoule pro Tag. Das entspricht etwa 752,87 Kilokalorien.

Der Bedarf an Eiweißen steigt allerdings nur geringfügig an.

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Hinweis: Die Wahl eines geeigneten Hunde-Diätfuttermittels kann die natürlichen Körperfunktionen Ihres Hundes unterstützen. Bitte beachten Sie aber, dass Diätfuttermittel Krankheiten weder heilen noch verhindern können. Die richtige Ernährung Ihres Hundes sollten Sie außerdem immer mit Ihrem Tierarzt absprechen.

Wie viel Futter brauchen trächtige Hündinnen?

Haben Sie eine Hündin, die trächtig ist und sich in der zweiten Hälfte ihrer Tragezeit befindet, benötigt sie den 1,5-fachen Energie-Erhaltungsbedarf. So braucht eine 20 Kilogramm schwere Hündin etwa 7,38 Megajoule pro Tag.

Auch der Bedarf an Eiweißen steigt enorm. Deshalb müssen Sie im Mittel den 0,5-fachen Erhaltungsbedarf an Proteinen dazurechnen.

So berechnen Sie die Futtermenge säugender Hündinnen

Während des Säugens muss die Hundemutter viel Milch produzieren. Die genaue Menge wiederum hängt von der Anzahl und Größe der zu versorgenden Welpen ab. Im Durchschnitt steigt der Energiebedarf pro Welpe wie folgt an:

Anzahl der WelpenLeistungsbedarf
11,5-facher Erhaltungsbedarf
42-facher Erhaltungsbedarf
83-facher Erhaltungsbedarf

Beispiel: Ihre Hündin hat acht Welpen zur Welt gebracht und wiegt 20 Kilogramm. Ihr Energiebedarf setzt sich daher wie folgt zusammen: 4,92 MJ Erhaltungsbedarf x 3 = 14,76 MJ pro Tag.

Der Proteinbedarf steigt nur geringfügig an.

Drei Welpen fressen aus ihren Futternäpfen © demanescale / stock.adobe.com
Welpen brauchen besonders in den ersten Wochen und Monaten verhältnismäßig mehr Hundefutter.

Wie viel Hundefutter braucht ein Welpe?

Welpen wachsen in den ersten Monaten schnell. In dieser Zeit benötigen ihre Organe eine Menge an Nährstoffen, die sie anfangs über die Muttermilch und ab dem dritten Lebensmonat über feste Hundenahrung beziehen.

Die Formel für Welpen kleiner Rassen lautet: 0,66 MJ x kg0,75 Körpergewicht.

Welpen größerer Hunderassen benötigen dagegen: 0,75 MJ x kg0,75 Körpergewicht.

Obwohl junge Hunde verhältnismäßig viel Futter benötigen, dürfen Sie nicht überernährt werden. Ist das Futter zu kohlenhydratreich, kann es zu Übergewicht, Wachstumsstörungen im Skelett und Organschäden kommen.

Während des Wachsens benötigen Welpen außerdem eine Menge an Eiweißen. Die hängt jedoch stark von der jeweiligen Hunderasse ab und muss individuell betrachtet werden. Am besten sind Proteine aus hochwertigen, essentiellen Aminosäuren. Diese haben eine höhere Wertigkeit und werden vom Körper besser umgesetzt als nicht-essentielle Aminosäuren.

Um Hundewelpen mit allem zu versorgen, was sie für ihr Wachstum benötigen, empfiehlt es sich, passendes Welpenfutter zu verfüttern. Mehr zum Thema Welpenernährung finden Sie außerdem im zooplus Magazin. 

Wie berechne ich die Futtermenge alter Hunde?

Ab etwa sechs Jahren gelten Hunde als Senioren. Ab diesem Zeitpunkt benötigen sie weniger Energie, um ihre lebenserhaltenden Organe zu versorgen. So verringert sich der Faktor 0,5 für adulte Hunde auf den Faktor 0,45 für Hundesenioren.

Um die richtige Futtermenge älterer Hunde zu berechnen, lautet die Energieformel nun: 0,45 MJ x kg0,75 Körpergewicht.

Weitere Informationen zur Ernährung älterer Hunde finden Sie in unserem Beitrag Das richtige Futter für den Hundesenior.

Wie oft am Tag sollte ich meine Hunde füttern?

Das Verdauungssystem von Welpen muss sich in den ersten Monaten noch an feste Hundenahrung anpassen. Deshalb sollten Sie junge Vierbeiner im Vergleich zu älteren Hunden häufiger füttern. In der Regel reicht es aus, Welpen drei- bis viermal pro Tag zu füttern. Achten Sie dabei darauf, die Rationen gleichzeitig zu verringern.

Ist der Hund ausgewachsen, genügt es, ihn nur noch ein- bis zweimal am Tag zu füttern. Dabei sollten Sie darauf achten, das Futter zu ähnlichen Uhrzeiten anzubieten. Vergessen Sie außerdem nicht, Leckerlis in die Futtermenge Ihrer Hunde einzuberechnen.

Quellen:


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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