Beulenkrankheit bei Fischen Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Beulenkrankheit bei Fischen

Ein gelber Pyramidenfalterfisch mit kleinen Wucherungen an Flossen und Körper, die auf die Beulenkrankheit bei Fischen hinweisen können.

Die Beulenkrankheit bei Fischen kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Wie gefährlich die Krankheit ist und was Sie tun sollten, wenn Sie Beulen am Körper Ihrer Fische entdecken, erfahren Sie in diesem Artikel.

Wie gefährlich ist die Beulenkrankheit für Fische?

Bei der Beulenkrankheit handelt es sich um eine parasitäre Fischkrankheit. Erkrankt ein Fisch daran, bilden sich in den Muskeln und an den inneren Organen verschieden große Knoten.

Die Krankheit birgt sowohl Gefahren für die erkrankten Aquariumfische als auch für ihre Mitbewohner. Denn zum einen ist sie nicht behandelbar. Zum anderen kann sich die Beulenkrankheit über freie Sporen im Wasser auf andere Fische übertragen.

Welche Fische sind häufig von der Beulenkrankheit betroffen?

Die Beulenkrankheit kann Fische verschiedener Arten befallen. Welche Fische erkranken, hängt von der Spezies des Erregers ab:

  • Myxobolus pfeifferi befällt vor allem Barben und Weißfische.
  • Myxobolus luciopercae bevorzugt Karpfenartige, Kaulbarsche, Zander und Hechte.

Symptome: Was sind Anzeichen der Beulenkrankheit bei Fischen?

Myxosporidien bilden an den betroffenen Fischen typischerweise Knötchen, auch Zysten genannt. Nach und nach breiten sich die Parasiten im Fisch aus. Dabei wachsen die Knötchen und vermehren sich immer weiter.

Die Form und Größe der Beulen unterscheidet sich von Spezies zu Spezies. In den meisten Fällen sind die Beulen rund. Sie können allerdings auch eiförmig oder wurmartig geformt sein.

Ihre Größe reicht von einigen Millimetern bis zu einem Zentimeter. Die Knoten vieler Arten sind weiß, in einigen Fällen können sie auch andere Farben haben oder durchscheinend sein.

Wann sollte ich zum Tierarzt?

Fallen Ihnen einige der genannten Symptome bei Ihren Fischen auf, sollten Sie die auffälligen Tiere so schnell wie möglich separieren und Ihren Tierarzt aufsuchen. Das ist im Fall der Beulenkrankheit besonders wichtig, um die Ausbreitung der Infektion in Ihrem Becken einzudämmen.

Beulenkrankheit bei Fischen © besjunior / stock.adobe.com
Um die Beulenkrankheit bei Fischen frühzeitig zu entdecken, sehen Sie sich das Äußere Ihrer Wasserbewohner regelmäßig genau an.

Diagnose: Wie wird die Beulenkrankheit bei Fischen nachgewiesen?

Um die Beulenkrankheit von ähnlich aussehenden Krankheiten wie einem Wurmbefall mit Trematoden zu unterscheiden, führt Ihr Tierarzt eine mikroskopische Untersuchung des Knoteninhalts durch.

Zunächst löst er dazu den Knoten vorsichtig mit der Hand oder mit einem Skalpell. Anschließend zertrümmert er den Knoten und sucht unter dem Mikroskop nach den freigesetzten Sporen, die ein Hinweis auf die Beulenkrankheit sind.

Therapie: Wie wird die Beulenkrankheit bei Fischen behandelt?

Berichten zufolge lassen sich die Knötchen entfernen und die Sporen durch Bestrahlung abtöten. Auch Toltrazuril soll gegen bestimmte Arten von Sporozoen helfen.

Allerdings gibt es derzeit keine allgemein empfohlene Behandlung für die Beulenkrankheit bei Fischen. Deshalb sollten Sie immer den Anweisungen Ihres Tierarztes folgen.

Außerdem ist es ratsam, die betroffenen Fische aus dem Aquarium zu entfernen und in ein Quarantänebecken zu geben. Auf diese Weise schützen Sie andere Tiere vor einer Ansteckung mit der Beulenkrankheit.

Ursachen: Was löst die Beulenkrankheit bei Fischen aus?

Auslöser für die Beulenkrankheit sind bestimmte Parasiten, die sogenannten Myxosporidien. Von diesen Einzellern gibt es viele verschiedene Gattungen:

  • Dermocystidium
  • Glugea
  • Hoferellus
  • Ichtysporidium
  • Nosema

In der Praxis treten Henneguya und Myxobolus am häufigsten bei Fischen auf.

Hinweis: Nicht zu verwechseln ist die Beulenkrankheit mit der virusbedingten Lymphocystis, die auch als Knötchenkrankheit bekannt ist.

Ansteckung: Wie findet eine Übertragung statt?

Obwohl die verschiedenen Gattungen der Krankheitserreger einen individuellen Entwicklungsprozess durchlaufen, haben sie eines gemeinsam: Sie bilden alle Sporen.

Einige Arten sind dabei auf die Hilfe von Zwischenwirten angewiesen. Das können zum Beispiel Mollusken wie der Schlammröhrenwurm sein. Manchmal erfolgt die Übertragung auch von einem Fisch auf einen anderen:

  • Gelangen die Sporen ins Wasser, werden sie von anderen Fischen über das Maul, die Kiemen, die Haut oder die Flossen aufgenommen.
  • In diesem Moment stoßen die Sporen einen sogenannten Polfaden aus, der sich an den Fisch heftet.
  • Aus der Spore entstehen nun Sporoblasten, die in den Fisch eindringen. Dort entwickeln sie sich entweder weiter oder gelangen über das Blut in andere Organe.

Prognose: Ist die Beulenkrankheit bei Fischen heilbar?

Erkennen Sie die Beulen frühzeitig und setzen Sie die betroffenen Fische in ein Quarantänebecken um, können die aufplatzenden Wunden allmählich abheilen. Hier spielt vor allem die Haltung und Fütterung eine große Rolle.

Trotz aller Bemühungen kann es jedoch passieren, dass kranke Tiere an den Folgen der Infektion sterben oder durch den Tierarzt erlöst werden müssen.

Beulenkrankheit bei Fischen vorbeugen © Czanner / stock.adobe.com
Eine artgerechte Haltung ist die beste Voraussetzung, um Infektionen wie die Beulenkrankheit bei Fischen vorzubeugen.

Vorbeugung: Wie schütze ich meine Fische vor der Beulenkrankheit?

Die Gefahr einer Infektion mit Myxosporidien lässt sich nicht vollständig ausschließen. Um jedoch Infektionen im Allgemeinen zu verhindern, sollten Sie die empfohlenen Haltungsbedingungen und Ernährungsempfehlungen für die Fischarten beachten, die in Ihrem Aquarium leben.

Kontrollieren Sie außerdem regelmäßig den Gesundheitszustand Ihrer Fische, indem Sie nicht nur ihr Aussehen, sondern auch ihr Verhalten beobachten. Je eher Sie Veränderungen erkennen, desto eher können Sie im Falle einer Infektion mit der Beulenkrankheit eingreifen und Ihren Fischen helfen.

Quellen:


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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