Stichlinge verstecken sich gerne in einem dichten Gewirr aus Wasserpflanzen.
Der Stichling zählt zu den bekanntesten, heimischen Fischarten in Deutschland. Dort kommt vor allem der Dreistachlige Stichling vor. Sein Name leitet sich von den typischen Stacheln auf dem Rücken ab. Die meiste Zeit lebt er unauffällig in Schwärmen im Süß-, Brack- oder gar Salzwasser. Nur zur Laichzeit zeigt der Stichling ein außergewöhnliches Verhalten, zu dem ein Farbwechsel und sogar Laichwanderungen gehören.
Der Name des Dreistachligen Stichlings (Gasterosteus aculeatus) ist Programm. Er leitet sich von seiner Rückenflosse ab: Die umgewandelten Flossenstrahlen bilden dabei drei spitze Stacheln, die für diese Süßwasserfische typisch und namensgebend sind.
Auch die paarigen Bauchflossen formen Stacheln, mit der der Fisch Angreifer von seiner empfindlichen Unterseite abwehrt. Das seitlich abgeflachte, gestreckt wirkende Fischchen wird nur etwa acht Zentimeter lang. Seine Rückenlinie ist deutlich gekrümmt. Der spitz zulaufende Kopf endet in einem kleinen Maul.
Haut statt Schuppe
Der Dreistachelige Stichling ist ein Fisch ohne Schuppen. Stattdessen haben manche Stichlingsarten seitliche Knochenplatten, die sie vor Einwirkungen schützen. Viele Stichlinge verfügen nur über eine zarte Fischhaut.
Die Flossen des Stichlings sind allesamt durchscheinend. Die eigentliche Rückenflosse fällt ins Auge, da sie sehr stark in Richtung der Schwanzflosse gerückt ist. Dieser Umstand ist den Rückenstacheln geschuldet, die die Flosse verdrängen.
Vom Alltags- zum Hochzeitskleid
Die meiste Zeit verbringt der Dreistachelige Stichling als unauffällig gefärbter Geselle. Der Rücken schimmert blaugrau bis olivgrün, die Flanken eher gelblich und der Bauch in einem Weißton.
Interessanterweise verändern die männlichen Tiere in der Laichzeit ihre Färbung. Kehle und Bauchbereich nehmen ein intensives Rot an, während der Rücken schon fast türkisblau erscheint. Mit diesem beeindruckenden „Hochzeitskleid“ locken die Stichlings-Männchen Weibchen für die Paarung an.
Schon gewusst?
Der Stichling findet sich in jedem Biologiebuch, ist beliebtes Forschungsobjekt und war 2018 sogar Fisch des Jahres in Deutschland!
Wie hält man Männchen und Weibchen auseinander?
Die Geschlechter kann man beim Dreistacheligen Stichling nur schwer unterscheiden. Eine Ausnahme stellt die Laichzeit dar. In dieser Phase verfärbt sich der männliche Fisch deutlich und hebt sich damit von seinen weiblichen Artgenossen ab.
Das spezielle Laichverhalten der Stichlinge
Die meiste Zeit des Jahres zieht der Stichling in der Schwarmgemeinschaft seine Kreise, sucht nach kleinen Insekten und verhält sich recht unspektakulär. Wie kommt es also, dass der Stichling es schon fast zur Berühmtheit gebracht hat? Das liegt an seinem außergewöhnlichen Fortpflanzungsverhalten.
Kaum werden die Tage im Mai länger und wärmer, beginnt bei uns die Laichzeit des Stichlings. Die Männchen kleiden sich dafür in Rot-Türkis und suchen die Unterläufe der Flüsse auf.
Das gilt sogar für die Stichlingsarten, die normalerweise im Meer beheimatet sind. Manche nehmen dafür Laichwanderungen über viele Kilometer in Kauf!
Nestpflege ist Sache der Stichlingsmännchen
In den flachen, stark bewachsenen Ufergewässern zeigen die sonst so freundlichen Stichlingsmännchen territoriales Verhalten und verteidigen ihr Revier gegen mögliche Konkurrenten.
Ist der Brutbereich erfolgreich gesichert, baut das Männchen ein Nest in den sandigen Boden. Hier wartet es auf ein Weibchen, das bereits Laich in seinem Bauch trägt.
Mittels einer einzigartigen Balz lockt er das Weibchen zum Ablegen der Eier in das Nest. Wenn das Weibchen erfolgreich abgelaicht hat, besamt das Männchen die Eier. Ab jetzt hat das Weibchen nichts mehr mit dem Nachwuchs zu tun: Das Männchen verteidigt das Nest und bewacht die Brut, bis diese nach circa sechs bis zehn Tagen schlüpft.
Haltung: Welchen Lebensraum braucht der Stichling?
Sie möchten sich Stichlinge nach Hause holen? Kein Problem: Die Haltung des Dreistachligen Stichlings gelingt auch Anfängern, wenn sie ein paar Grundregeln beachten:
Der Dreistachelige Stichling ist ein sogenannter Kaltwasserfisch. Er liebt Temperaturen ab vier bis maximal zwanzig Grad. Somit empfiehlt er sich für eine Haltung im Außenteich oder im Kaltwasser-Aquarium.
Bevorzugen Sie schattige Plätze und achten Sie im Sommer darauf, dass das Wasser nicht zu warm wird. Im Zweifelsfall muss gekühlt werden.
An die Wasserqualität und Wasserreinheit stellt der Stichling keine allzu hohen Anforderungen. Wohl fühlt er sich in weichem, kalkarmem Wasser bei einem pH-Wert um den Neutralpunkt.
Der Stichling lebt in freier Wildbahn in Schwärmen mit vielen hundert bis tausend Artgenossen. Daher sollten Sie niemals einen Stichling allein halten. Adoptieren Sie lieber gleich eine Gruppe von mindestens fünf Fischen.
Ob Teich oder Aquarium – über diese Einrichtung freuen sich Stichlinge
In freier Wildbahn tummelt sich der Dreistachelige Stichling in langsam fließenden Gewässern, in denen viele Wasserpflanzen wachsen. Er liebt Stängel, Blätter, Wurzeln und Steine, denn hier kann er sich vor seinen Fressfeinden wie der Forelle verstecken.
Bepflanzen Sie das künftige Zuhause Ihrer Stichlinge also ruhig üppig mit Aquarienpflanzen. Den Boden des Beckens bedecken Sie idealerweise mit Sand oder Kies.
Ernährung: Was frisst ein Stichling?
In freier Wildbahn jagt der Stichling als Raubfisch. Er frisst am lieben:
Larven
Würmer
Insekten wie Mücken und Fliegen
Spinnentiere
Auch Pflanzen landen immer wieder auf dem Speiseplan. Wenn Sie ein wenig Zeit investieren, lässt sich der Stichling meist auch an Flockenfutter gewöhnen. Füttern Sie aber immer wieder Lebend- und Frostfutter zu. Das ist seine bevorzugte Nahrung.
Gesundheit: Wie empfindlich ist der Stichling?
Der Dreistachelige Stichling ist ein Erfolgsmodell und nicht besonders anfällig für Krankheiten. In Ausnahmefällen kann er sich jedoch Parasiten oder eine Hauterkrankung zuziehen:
Parasiten wie die Lachslaus oder Würmer erkennen Sie meist an einer deutlichen Verhaltensänderung. Beobachten Sie, ob sich der Fisch im Wasser normal bewegt, hektisch oder sonderbar wirkt.
Pilzerkrankungen wie Fischschimmel oder die Samtkrankheit gehen mit verändertem Hautbild einher. Schauen Sie sich die Haut regelmäßig an und überprüfen Sie, ob alles in Ordnung ist.
Wenden Sie sich an einen Tierarzt, wenn Ihnen etwas Ungewöhnliches an Ihren Stichlingen auffällt.
Kosten: Was kostet ein Stichling?
Dreistachlige Stichlinge sind häufige Besatzfische. In der Fachtierhandlung können sie für circa fünf Euro ohne Beschränkungen wie Herkunftsnachweise gekauft werden. Die Fische stammen meist aus der Zucht und werden auf speziellen Fischfarmen für den Verkauf vermehrt.
Vorkommen: Wo kommt der Stichling her?
Der Dreistachelige Stichling ist auf der gesamten Nordhalbkugel zu Hause und auch in unseren Breiten keine Seltenheit. Er lebt in Deutschland sowohl in Flüssen und Seen als auch als marine Form an der Nordseeküste. Salz-, Süß- oder Brackwasser – der Stichling ist anpassungsfähig und kommt überall gut klar.
Gut zu wissen:
Obwohl er in deutschen Gewässern zahlreich vertreten ist, hat der Dreistachlige Stichling wirtschaftlich keine Bedeutung.
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