Schmetterlingsbuntbarsch

Verfasst von Natalie Decker
schmetterlingsbuntbarsch im aquarium

Der Schmetterlingsbuntbarsch ist ein beliebter Zierfisch aus Südamerika.

In warmen Seen Venezuelas und Kolumbiens leben die Schmetterlingsbuntbarsche im klaren Wasser in Ufernähe. Die bunten Gesellen mit den typischen schwarzen Streifen schillern in allen Regenbogenfarben und sind gern gesehene Gäste im Süßwasseraquarium. Mit etwas Erfahrung und sorgfältiger Pflege sind die geselligen Tiere eine wunderschöne Bereicherung für die heimische Unterwasserwelt im Wohnzimmer. Unter Aquarienfreunden auch kurz als „Rami“ bezeichnet, gehört der Schmetterlingsbuntbarsch zu den Klassikern unter den Süßwasserfischen.

Das Erscheinungsbild der Schmetterlingsbuntbarsche

Mikrogeophagus ramirezi – unter diesem lateinischen Namen kennt der Fachmann den südamerikanischen Schmetterlingsbuntbarsch. Gelegentlich tritt er auch unter der Bezeichnung „Papiliochromis ramirezi“ auf. Der lateinische Name für diese Buntbarsche wurde im Laufe der Jahre mehrmals geändert.

Verwandt, aber nicht identisch mit dem aus Kolumbien und Venezuela stammenden Tier ist der Bolivianische Schmetterlingsbuntbarsch. Der stellt ähnliche Ansprüche an Haltung und Pflege, ist jedoch nicht so farbenprächtig wie sein kolumbianischer Cousin.

Geschlechtsunterschiede beim Schmetterlingsbuntbarsch

Je nach Beleuchtung und Einfallswinkel des Lichts leuchten alle Farben des Regenbogens auf den Schuppen des Papiliochromis ramirezi auf. Typisch ist ein dunkler Fleck unter der Rückenflosse, darum herum finden sich oft blaue oder blaugrüne kleine Punkte. Ein breiter schwarzer Streifen zieht sich vom Nacken bis zur Kehle hinab. Die Bauchflosse ist meist rot, auf der Rückenflosse finden sich schwarze Strahlen.

Wie erkenne ich ein Schmetterlingsbuntbarschweibchen?

Die wilden Buntbarsche erreichen bei den Männchen eine Gesamtlänge von bis zu sieben Zentimeter, bei den weiblichen Tieren meist ein bis zwei Zentimeter weniger. Außerdem erkennt man weibliche Tiere bei vielen Formen daran, dass sie einen rotgefärbten Bauch haben. Die Weibchen sind zudem nicht ganz so farbenfroh wie die männlichen Tiere.

bolivianischer buntbarsch © NEIL CHILLINGWORTH / stock.adobe.com
Der Bolivianische Schmetterlingsbuntbarsch ist seinem Kollegen aus Kolumbien zwar recht ähnlich, aber nicht mit diesem identisch.

Welche Arten von Schmetterlingsbuntbarschen gibt es?

Zuchtformen der Schmetterlingsbuntbarsche werden in Blau, Gelb und Rot angeboten. Diese sind dann anstelle der hellen Purpurfarbe, in der die Wildform vorkommt, in ihrer jeweiligen Zuchtfarbe gefärbt. Die Streifen und Punkte sind auch bei den Zuchttieren vorhanden. Doch inzwischen sind auch goldfarbene Züchtungen erhältlich, die ganz ohne Streifen und Punkte auskommen.

Verschiedene Zuchtformen

Besonders intensiv leuchtet eine Zuchtform, die aus Asien geliefert wird: der Jumbo-Ramirezi. Der „Blue Punk“ hingegen zeigt von der Stirn bis zur Rückenflosse eine rote Färbung und ist ansonsten blau. Ebenfalls zu den neueren Varianten gehört die Schleierform.

In Stahlblau schillert der Microgeophagus ramirezi „Electric blue“, eine besonders groß heranwachsende asiatische Zuchtvariante, deren Flossen verlängert sind und dadurch wie ein Schleier im Wasser wirken. Diese Tiere werden zwischen fünf und sieben Zentimeter lang. Alle Zuchtformen haben gemeinsam, dass sie bei der Aufzucht von Jungtieren höhere Ansprüche an die Haltung stellen. Kreuzungen zwischen den verschiedenen Formen ergeben immer wieder neue Farbschattierungen.

Wo kommt der Schmetterlingsbuntbarsch ursprünglich her?

In seiner Heimat in Venezuela und Kolumbien lebt der Ramirezi gut versteckt in flachen Uferzonen. Dabei schätzt er warme Teiche ebenso wie die Ufer von kleineren Flüssen und beständig vorhandene Wasserreservoire in der Savanne.

Gut versteckt

In den weitläufigen Landschaften der „Llanos“ in Südamerika finden die Barsche zahlreiche Lebensräume. Die Heimat des bunten Fisches ist der breite Strom des Orinoko und seiner zahlreichen Flüsse. Grasbewachsene Savannen dehnen sich an den Flussufern aus, kleine Teiche und Tümpel entstanden in den sogenannten „Llanos“. Dort, wo besonders viele Pflanzen wachsen, am Rand von warmen Seen oder den schlammigen Flussufern, fühlen sich die Fische wohl. Hier finden sie ausreichend Verstecke und Höhlen, um sich vor Feinden zu verbergen.

Was frisst der Schmetterlingsbuntbarsch?

In ihrer natürlichen Umgebung ernähren sich Schmetterlingsbuntbarsche gern von Mückenlarven und Wasserflöhen, sie sind reine Fleischfresser. Auch im Aquarium gehört Lebendnahrung zur ausgewogenen Ernährung dazu. In Form von Frostfutter werden schwarze, rote und weiße Mückenlarven gern angenommen, auch Artemia, kleine Krebstiere, bereichern den Speiseplan.

Trockenfuttergabe möglich

Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit können die Fische aber auch mit Trockenfutter anstelle des Lebendfutters versorgt werden, der Abwechslung halber empfiehlt es sich jedoch, verschiedene Varianten anzubieten.

Haltung: Was muss beachtet werden?

So schön seine bunten Farben auch sein mögen – der Schmetterlingsbuntbarsch ist kein Fisch für Einsteiger. Die Haltung erfordert ein gewisses Maß an Erfahrung, da die Tiere sich nur unter bestimmten Bedingungen wohlfühlen und gesund bleiben.

Wie viele Schmetterlingsbuntbarsch kann man in einem Aquarium halten?

Ähnlich wie in den warmen Teichen ihrer tropischen Heimat Südamerika bevorzugen Ramirezi Temperaturen von etwa 26 bis maximal 31 Grad, manche Formen kommen auch mit weniger Wärme aus. Der pH-Wert sollte zwischen 5 und 6 betragen. Die Gesamthärte des Wassers sollte bei 2-7 dGH liegen.

Für die Haltung von Schmetterlingsbuntbarschen eignen sich Aquarien ab einer Größe von 54 Litern, diese Menge würde für ein kleines Pärchen ausreichen. Das Zusammenleben mit mehreren Exemplaren ist den Tieren aber lieber. Größere Gruppen sollten 200 Liter zur Verfügung haben.

Gestaltung des Beckens

Die Tiere benötigen zahlreiche Verstecke, Höhlen und Unterschlupfmöglichkeiten. Dazu eignen sich Kokosnussschalen, Wurzeln, Steine oder ähnliche Materialien. Da die Buntbarsche Reviere bilden, sollte genug Platz dafür vorhanden sein. Auch zum ungehinderten Schwimmen sollte ein Bereich vorhanden sein, der frei von Pflanzen, Steinen und Höhlen ist.

Vergesellschaften: Welche Fische kann man mit dem Schmetterlingsbuntbarsch halten?

Die Schmetterlingsbuntbarsche sind zumeist recht friedlich und deshalb gut mit anderen Arten zu halten. Für die Phase der Aufzucht empfiehlt es sich, die Brutpaare in eigene Becken zu setzen, weil sie in dieser Zeit sehr stressanfällig sind.

Geeignete Mitbewohner für den Schmetterlingsbuntbarsch

Besonders passend für die Vergesellschaftung sind südamerikanische Salmler-Arten wie der rote Neonsalmler. Diese Fische halten sich meist im oberen Teil des Wassers auf, was den Buntbarschen entgegenkommt. Die Ramis bevorzugen das untere Drittel des Aquariums. Mit ihrem Verhalten zeigen die Neons den Buntbarschen, wenn Gefahren drohen. So ergibt sich aus dem Zusammenleben eine harmonische Gemeinschaft.

Stress vermeiden

Ebenfalls passende Gesellschaft für Ramirezi sind Welse. Nur auf Harnischwelse sollte man besser verzichten, denn diese sind Laichräuber. Insgesamt sollten nicht zu viele Tiere eingesetzt werden, da dies Stress auslöst. Der führt schnell dazu, dass das Immunsystem der Tiere weniger leistungsfähig ist, und da sie infektionsanfällig sind, sind unschöne Erkrankungen die Folge.

Auch die Einhaltung der nötigen Wasserbeschaffenheit ist für die Fische sehr wichtig. Dazu gehören ein regelmäßiger Wasserwechsel sowie hygienische Filteranlagen. Etwa ein Viertel des Wassers sollte wöchentlich gewechselt werden. Neben Kies sollte auch Sand auf dem Aquarienboden zu finden sein, denn die Fische neigen dazu, diesen aus Gründen der Körperhygiene „durchzukauen“.

Zucht: Wie vermehrt sich der Schmetterlingsbuntbarsch?

Schmetterlingsbuntbarsche sind recht anspruchsvoll, was die Nachzucht angeht. Doch mit etwas Erfahrung lassen sie sich im heimischen Aquarium vermehren. Die Elternaufzucht ist dabei etwas weniger arbeitsintensiv als die künstliche Aufzucht der Jungtiere. Leichter als die Zuchtformen lassen sich die etwas weniger empfindlichen Wildformen vermehren.

Für beide Varianten gilt: Es müssen einige besondere Bedingungen erfüllt werden, damit das Aufziehen der Kleinen gelingt. So benötigen die Tiere besonders weiches Wasser für ihre Familienplanung. Hier sollte eine Gesamthärte von 10 odH nicht überschritten werden. Ideal ist ein Wert von 3 odH. Bei hartem Wasser ist es hilfreich, dem Kies auf dem Aquariengrund etwas Torf beizumischen. Auch flüssige Torfzusätze sind im Handel erhältlich.

Bitte nicht stören

Schmetterlingsbuntbarsche sind sogenannte Offenbrüter. Ab einem Alter von vier Monaten sind sie fortpflanzungsfähig. Die Paare leben monogam und verteidigen ihr Brutrevier mit allen Kräften. Sie legen ihren Laich auf flachen Steinen oder in flachen Mulden ab, die vorher gründlich von Algen befreit wurden. Etwa 500 Eier werden pro Ablage produziert.

Die Jungtiere werden von den Eltern später in den Sand- und Kiesboden umgelagert. Während der Brutzeit reagieren die Tiere sehr empfindlich auf äußere Störungen, sie vernachlässigen die Brut oder fressen den Laich auf. Je nach Wassertemperatur schlüpfen die Larven nach wenigen Tagen, die Jungtiere wachsen dann gemeinsam in der Gruppe auf.

Wasserqualität im Blick behalten

Während der Brutzeit sollten täglich etwa 10% des Wassers ausgetauscht werden, um die nötige Wasserqualität zu erhalten. Damit die erfolgreiche Zucht klappt, braucht es viel Fingerspitzengefühl, denn wenn die Bedingungen für die Aufzucht nicht passen, stellen die Elternfische die Brutpflege ein, und die Brut ist verloren.

Anschaffung: Wo kann man Schmetterlingsbuntbarsche kaufen?

Buntbarsche gehören zu den beliebtesten Aquarienfischen und sind daher auch bei vielen Anbietern zu haben. Auch private Nachzuchten können eine gute Quelle sein, die eigene Nachzucht empfiehlt sich jedoch erst mit viel Erfahrung.

Einen geeigneten Anbieter finden

Ob nun im Zoofachhandel, direkt beim Züchter oder bei privaten Anbietern eingekauft wird, es sollten in jedem Fall gewisse Grundbedingungen beachtet werden. Generell zeigt ein gesunder Fisch kräftige Farben, weist keine Flossenfehlbildungen auf und schwimmt mit normalen Bewegungsabläufen. Für die Qualität des Anbieters sprechen auch Faktoren wie die Gestaltung und Sauberkeit der Aquarien oder die Anzahl der eingesetzten Fische. Im Einzelfall kann einmal ein totes Tier in einer Anlage zu entdecken sein, doch grundsätzlich sollte die Mehrheit der vorhandenen Tiere gesund wirken.

Wie viel kostet ein Schmetterlingsbuntbarsch?

Die Preise für ein Paar liegen bei circa 15 Euro. Eine umfassende Beratung beim Verkauf und das möglichst schonende Entnehmen der Tiere runden das perfekte Kaufangebot ab. Denn unter den richtigen Bedingungen ist der Schmetterlingsbuntbarsch ein geselliger Aquarienfisch, der Farbe und ein spannendes Sozialleben ins Unterwasserparadies bringt.

Fazit: Faszinierender Fisch für Fortgeschrittene

Der Schmetterlingsbuntbarsch wird vor allem Aquarianern mit etwas Vorerfahrung viel Freude bereiten. Die bunten Fischchen sind eine wahre Augenweide und dadurch eine Bereicherung fürs Süßwasseraquarium. Mit etwas Fingerspitzengefühl gelingt sogar die Nachzucht.

Steckbrief zum Schmetterlingsbuntbarsch

Besonderheiten:Der Schmetterlingsbuntbarsch, auch bekannt als Südamerikanischer Schmetterlingsbuntbarsch, Schmetterlings-Zwergbuntbarsch bzw. Ramirezi ist ein farbenfroher Süßwasserfisch.
Wissenschaftlicher Name:Mikrogeophagus ramirezi, Synonyme: Papiliochromis ramirezi, Apistogramma ramirezi, Pseudogeophagus ramirezi, Pseudoapistogramma ramirezi
Länge:bis ca. 7 cm
Herkunft:Venezuela und Kolumbien
Körper:gestreckt, vorne gelb-rötlich, hinten bläulich, schwarze Querbänder und schwarzer Lateralfleck
Aquariengröße:80 cm
Fassungsvermögen:ab 54 l
Einrichtung:Pflanzen, Wurzeln, freier Schwimmraum
Temperatur:26 – 31 °C
pH-Wert:5 – 6
Haltung:paarweise
Preis:ab ca. 15 € für ein Paar
Ernährung:Lebendfutter, Flockenfutter, gefriergetrocknetes Futter
Schwierigkeitsgrad:mittel, für Anfänger nicht geeignet
Verhalten:friedlich, Aggressionen während der Brutzeit möglich

Quellen:


Natalie Decker
Profilbild Natalie Decker (mit Pferd)

„Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“, hat Loriot einmal gesagt. Dem würde ich uneingeschränkt zustimmen und ergänzen: „Ein Leben ohne Pferd, Katze und Kaninchen ebenfalls!“ Mein Herz schlägt für alle großen und kleinen Tiere und ich habe das große Glück, als freie Autorin über meine Leidenschaft schreiben zu dürfen. Mit meinen Artikeln möchte ich für den Tierschutz sensibilisieren und Tierfreund/innen nützliche Tipps geben.


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