Buntbarsche (Cichliden)

Buntbarsche (Cichliden)

Zwei Buntbarsche (Cichliden) in einem Aquarium

Die Familie der Buntbarsche

Zu all den anderen Zierfischen, die bereits früh aus den Tropen und Subtropen ihren Weg ins heimische Aquarium fanden, gehörten auch viele Vertreter der umfang- und formenreichen Familie der Cichlidae (Buntbarsche).

Woher stammen die Cichliden?

Der Großteil aller Buntbarsche stammt aus Afrika. Die meisten Arten Afrikas befinden sich in den ostafrikanischen Seen. Weiterhin findet man Buntbarsche in Mittel- und Südamerika, Madagaskar und in Teilen Asiens. Sie leben überwiegend in Süßwasser-, selten aber auch in Brackwassergebieten (beispielsweise der indische Buntbarsch).

Eine der bekanntesten Hochburgen der Buntbarsche ist zweifellos der Malawi-See in Ostafrika. Spezielle geographische Umstände in der Entstehungsgeschichte dieses „Süßwasser- Meeres“ haben eine einzigartige Fischfauna entstehen lassen.

Buntbarsche © Dewald / stock.adobe.com
Ein Schwarm vom Buntbarschen.

Wissenschaftler nehmen an, dass es mehr als 2 Millionen Jahre gedauert hat, bis das über 700 Meter tiefe Becken im afrikanischen Grabenbruch vollgelaufen war. Mehr als 70% der Arten die hier leben sind Buntbarsche. Es handelt sich dabei durchweg um endemische Arten, sie kommen also nur dort und nirgends anders auf der Erde vor! Ein ausgezeichnetes Anschauungsmodel für die Anpassungsfähigkeit von Cichliden.

Beliebte Buntbarsche für das Aquarium sind beispielsweise Skalare, Diskusfische und Schmetterlingsbuntbarsche, die zu den etwas kleineren Buntbarscharten gehören.

Buntbarsch Skalare © Farinoza / stock.adobe.com
Skalare
Buntbarsche © Iliuta / stock.adobe.com
Blauer Schnetterlingsbuntbarsch.

Merkmale der Buntbarsche

Die Größenvarianz ist ebenso beeindruckend wie der Farbenreichtum dieser Gruppe. Während beispielsweise die scheibenförmigen Skalare die Gestalt eines Pfeils aufweisen, sind Schachbrett-Schlankcichlide eher langgestreckt. Das Gleiche gilt für die Maulform der Cichliden, die an die jeweiligen Nahrungsbedingungen angepasst ist.

buntbarsche © Mirko Rosenau / stock.adobe.com
Buntbarsche gibt es in den verschiedensten Formen und Farben.

Kenner reagieren bisweilen mit unverständigem Kopfschütteln, wenn „Unwissende“ in dem Zusammenhang fälschlich von „Barschen“ sprechen. Echte Barsche besitzen vier Nasenöffnungen und die Rückenflosse besteht aus zwei getrennten Teilen, dem hartstrahligen Vorder- und weichstrahligen Hinterteil. Die Buntbarsche dagegen verfügen nur über zwei Nasenöffnungen und die Rückenflosse ist zu einem einzigen Saum verwachsen.

Viele glauben, dass Cichliden ein ziemlich aggressives Verhalten an den Tag legen, was nicht für alle Arten zutrifft. Dieses Verhalten kommt oftmals durch schlechte Haltungsbedingungen zustande. Gerade während der Fortpflanzungszeit ist es wichtig, den Buntbarschen ausreichend Platz zu bieten. Aufgrund des stark ausgeprägten Revierverhalten, neigen sie besonders in dieser Zeit zu aggressivem Verhalten. Sie sollten sich auf jeden Fall vor dem Kauf über das Verhalten und die Bedürfnisse der Tiere informieren.

Buntbarsch Haltung

Aquarium

Die Größe des Aquariums variiert mit der Größe der Cichliden. Natürlich gilt immer: Je größer desto besser. Wie bereits erwähnt, ist es wichtig, das Revierverhalten der Buntbarsche in die Aquarienplanung miteinzubeziehen. Zum Beispiel können einige Zwergbuntbarsch-Arten schon in Becken ab 54 Litern gehalten werden. Ebenso vielfältig wie die Buntbarsch Arten selbst, sind auch deren Bedürfnisse, was bei der Aquarieneinrichtung in Betracht gezogen werden muss. Bei pflanzenfressenden Buntbarscharten ist es zum Beispiel nicht sinnvoll, das Aquarium stark zu bepflanzen, da eben auch Aquarienpflanzen als Nahrung gesehen werden. Andere Arten sind wiederum Gräber, die die Pflanzen aus dem Boden reißen.

Ernährung der Cichliden

So verschieden wie die Buntbarsche sind, sind auch ihre Ernährungsweisen. Von Fleischfressern, über Pflanzenfresser und Allesfresser, bis hin zu Aufwuchsfressern ist alles vorhanden. Den Fleischfressern sollte recht proteinreiche Ernährung geboten werden, wohingegen eine zu proteinhaltige Nahrung bei Pflanzenfressern zu gesundheitlichen Problemen führt. Es sollte also immer auf den Ernährungstyp des Fisches geachtet und die Fütterung dementsprechend angepasst werden. Trockenfutter (Granulat und Sticks, Flocken) gilt als wichtiger Ernährungsanteil der Fische, da es in der Regel alle wichtigen Nährstoffe für die Fische enthält. Besonders für die Raubfischarten ist Lebendfutter eine Delikatesse. Mehr zum Thema Lebendfutter finden Sie in unserem Artikel „Fischfütterung mit Lebendfutter“.

Fortpflanzung der Buntbarsche

Was aber die Buntbarsche dieser Welt besonders interessant macht, ist ihre spezielle Form der Brutpflege und ihr Balz-Gehabe. Beinahe ist man geneigt, ihr Verhalten als „kommunikativ“ zu bezeichnen, so ausdrucksstark sind ihre Gebärden. Cichliden sind dafür bekannt, intensiv Brutpflege zu betreiben und dabei konsequent ihr Revier zu verteidigen. Unter den Buntbarschen gibt es Offenbrüter, Höhlenbrüter und Maulbrüter. Offenbrüter und Höhlenbrüter laichen auf ein Substrat (Steine, Blätter, Wurzeln) ab, wobei Höhlenbrüter zur Eiablage Schutz in Höhlen suchen. Maulbrüter schützen ihre Jungtiere, indem sie entweder bereits die Eier oder die Larven in ihr Maul nehmen. Sie sind also nicht an ein Revier gebunden. Folglich verteidigen Maulbrüter bloß kurzzeitig das Revier, was für die Aquarienhaltung von Vorteil ist. Diese Fischgruppe bietet wirklich jedem etwas und es dauert meist nicht lange, bis man hinter den scheinbaren Unarten der Buntbarsche ihre faszinierenden Verhaltensweisen kennen oder gar lieben lernt.

Buntbarsche © Ovidiu Iordachi / stock.adobe.com
Buntbarts mit einen frisch geschlüpften Jungfische.

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