Axolotl

Verfasst von Sabrina Quente
Axolotl

Beim Axolotl ist nicht nur die Optik außergewöhnlich, sondern auch seine Herkunft.

Seit einigen Jahren ist der zu den Querzahnmolchen gehörende Axolotl ein echter Trend unter den Haustieren. Sein freundliches Aussehen und Farbgebung machen den mexikanischen Schwanzlurch zu einem wahren Hingucker fürs eigene Heim. Die Haltung eines Axolotls ist dabei relativ einfach. Hier erfahren Sie alles über das beeindruckende Geschöpf.

Aussehen, Farben und Größe des Axolotls: Markanter Schwanzlurch

Unter den Amphibien ist der Axolotl (Ambystoma mexicanum) eine Besonderheit: Der mexikanische Schwanzlurch lebt hauptsächlich unter Wasser und bleibt sein Leben lang im Larvenzustand. Anstatt in die Metamorphose einzutreten, pflanzt er sich in Larvengestalt fort.

Verblüffend an dem Tier ist außerdem das Nachwachsen von Organen und Gliedmaßen. Sollte ein Bein abgerissen werden, wächst dieses nach einiger Zeit vollständig nach. Selbst die Kiemen können sich erneuern.

Dabei ist der Axolotl keine kuriose Züchtung, sondern kommt durchaus in der Natur vor. Das erste Exemplar entdeckte Alexander von Humboldt Anfang des 19. Jahrhunderts in Mexiko und brachte es nach Europa.

Wie groß wird ein Axolotl?

Ein erwachsener Axolotl ist etwa 23 bis 28 Zentimeter lang. Die Tiere können auch Größen von 30 bis 40 Zentimetern erreichen. Solche Exemplare kommen jedoch eher selten vor.

Auffällig sind die dunklen kleinen Augen, die zierlichen Arme und der Ruderschwanz, mit dem sich das Tier im Wasser fortbewegt.

Das typische „Axoltol-Lachen“

Was den Axolotl als Haustier so beliebt macht, ist nicht zuletzt sein flacher Kopf mit dem breiten Maul. Von außen betrachtet wirkt dieses so, als würde der Axolotl ständig lächeln. Gepaart mit den punktartigen dunklen Augen wirkt er deshalb freundlich.

Die Geschlechter lassen sich durch die Kloakenwölbung unterscheiden. Bei den Männchen schaut die Kloake etwas hervor, bei den Weibchen ist sie flach.

Axolotl Farben schwarz albino gold © Micha / stock.adobe.com
Der Axolotl kommt in vielen verschiedenen Färbungen vor: Hier zum Beispiel in schwarz, albino und gold.

Welche typischen Axolotl-Farben gibt es?

Im letzten Jahrhundert wurden verschiedene Axolotl gezüchtet. Deshalb gibt es das Tier in vielen Farben und Formen zu kaufen. In deutschen Aquarien finden sich zum Beispiel viele Albino Axolotl. Andere Axolotl kommen vor allem mit einer dunklen, schwarzen oder grauen Färbung vor.

Die klassischen freilebenden Axolotl haben eine gräulich schwarze Färbung. Daneben gibt es etliche Färbungen, die vor allem aus Züchtungen stammen. Weiß und beigefarben, goldig und gefleckt gelten als beliebte Farben für die Tiere.

Seltene Axolotl-Farben

Etwas untypisch kommt der sogenannte Axolotl-Wildling daher. Die Haut ist bei ihm in hellem Grau eingefärbt und ist mit dunklen Stellen betupft. Die Kiemenäste ragen mit roten kleinen Lamellen aus den beiden Kopfseiten heraus.

Relativ selten kommen die kupferfarbenen Axolotl vor. Noch seltener ist der axantische Axolotl, der bisweilen keine Farbe hat und durchsichtig wirkt.

Es gibt darüber hinaus Axolotl, die albinisch mit metallischem Glanz als „Harlekin“ daherkommen. Dieser ist eigentlich ein Weißling, der über einige Zellen verfügt, die Pigmente ausbilden können. Hierdurch entsteht die typische „Gesichtsmaske“ in verschiedenen Formen.

Axolotl Futter: Was fressen die Molche?

Um Futter zu sich zu nehmen, legt sich der mexikanische Schwanzlurch auf die Lauer. Sobald ein kleineres Krebstier vorbeischwimmt, schlägt der Jäger zu. Daneben frisst der Molch wirbellose Tiere wie Insektenlarven und Laich anderer Lurche. Selbst die eigenen Nachkommen und kleinere Fische landen ab und zu auf dem Speiseplan.

In der Heimhaltung füttert man in der Regel Larven und Insekten. Mücken, Regenwürmer und Fliegen sind ein wahrer Schmaus für die Lurche. Den jüngeren Tieren gibt man am besten täglich zu fressen. Bei erwachsenen Exemplaren reicht es aus, sie zweimal in der Woche mit Nahrung zu versorgen.

Weitere Infos über Lebendfutter finden Sie in unserem Artikel Fischfütterung mit Lebendfutter.

Axolotl Haltung: Bei welcher Temperatur sollten Axolotl gehalten werden?

In der Natur lebt der Axolotl in kühlem, sauerstoffreichem Süßwasser. Dies sollte auch im Aquarium möglichst gut nachgeahmt werden.

Die Temperatur des Wassers sollte zwischen 12 °C und 20 °C liegen. Bei Werten unter 10 °C nehmen die Lurche keinen Schaden. Sobald die Temperaturen jedoch auf über 24 °C steigen, beginnen die Tiere panisch im Becken umherzuschwimmen.

Je höher die Temperaturen, desto stärker wird der Stoffwechsel der Tiere angeregt. Des weiteren können in diesem Fall Krankheiten ausbrechen, die zum Tod führen können. Temperaturen von 1 °C bis 2 °C sind dagegen ungefährlich für die Tiere.

Die richtige Bodenbeschaffenheit

Den Boden des Aquariums legen Sie am besten mit feinkörnigem Sand aus. Zu große Steine können leicht verschluckt werden und zu einem tödlichen Darmverschluss führen. Die ideale Körnungsgröße für die Amphibien liegt bei einem bis drei Millimeter.

Welcher ph-Wert ist für Axolotl ideal?

Der Axolotl fühlt sich in hartem Wasser mit einem pH-Wert über 7 wohl. Optimal sind pH-Werte zwischen etwa 7 und 7,5. Der erweiterte Wohlfühlbereich liegt bei 6,5 bis 8. Nitrite sollten zu maximal 0,5 Gramm pro Liter im Aquarium vorhanden sein. Bei den Nitraten sind 25 Milligramm vertretbar.

In zu weichem Wasser können die Tiere für einen kurzen Moment ihre Färbung verlieren. Dies ist im Grunde ungefährlich, kann jedoch Stress auslösen.

Tipp: Wenn nur weiches Wasser aus der Leitung kommt, kann man es zusätzlich mit Salzen wie Natrium, Kalium und Kalzium anreichern.

Aquariumgröße: Wie groß sollte das Aquarium für Axolotl sein?

Der Axolotl kann sehr gut einzeln oder paarweise gehalten werden. Bei zwei erwachsenen Tieren sollten Sie ein größeres Aquarium kaufen.

Zur Fütterung sollten Sie das Licht in jedem Fall herunter dimmen, da die Lurche nachtaktive Wesen sind. Je mehr Axolotl in einem Becken gehalten werden sollen, desto größer muss die Grundfläche sein.

Als Faustformel für die Aquariengröße eines Axolotls kann man folgende Angaben verwenden:

  • 1 Axolotl: 100 Liter Aquarium (zum Beispiel ein Becken mit 80x35x40 Zentimeter)
  • 2 bis 3 Axolotl: 160 bis 200 Liter Aquarium (Becken mit 100x50x40 Zentimeter)

Pro Axolotl muss man mit 50 bis 80 Litern „Platz“ im Wasser rechnen. Die Höhe des Aquariums ist dabei weniger entscheidend. Eher sollte man auf eine ausreichend große Grundfläche des Aquariums achten.

Ausstattung im Axolotl-Aquarium

Das Aquarium selbst sollte genügend freie Fläche am Boden und einige Rückzugsorte wie Höhlen und Wurzeln bieten. Das Licht sollte eher schwach bemessen sein.

Ein Filter ist ein absolutes Muss für die Axolotl-Haltung. Dieser sorgt mit einer Wasserpumpe für eine ständige Anreicherung mit Sauerstoff. Ideal geeignet sind Außenfilter, da hier wenig Technik im Becken sichtbar ist. Außerdem wird damit eine optimale Reinigung garantiert.

Trotzdem ist es wichtig, nicht zu viel Bewegung im Wasser zuzulassen, da sich hieraus Stress für den Molch entwickeln kann.

Pflanzen lassen sich zusammen mit dem Axolotl pflegen. Allerdings sollte man auf robuste Arten wie Javafarn, Wasserpest und Moos zurückgreifen. Auch Schwimmpflanzen können eine hervorragende Wahl im Axolotlaquarium sein. Die leichte Abschattung macht den Tieren nichts aus.

Kann man Axolotl mit anderen Tieren halten?

Axolotl können mit anderen Artgenossen im Aquarium gehalten werden. Doch selbst wenn die Körperteile nachwachsen, sollte man keine aggressiven Mitbewohner für die Molche wählen.

Mit anderen Tieren vertragen sich die Lurche nur selten gut. Fische eignen sich weniger zur Vergesellschaftung, da sie vorrangig als Futter angesehen werden.

Axolotl Haltung © Mircea Costina / stock.adobe.com
Den Axolotl können Unterwasserfans problemlos zu Hause halten, wenn sie ihm artgerechte Wasserbedingungen bieten.

Gesundheit: Welche Axolotl-Krankheiten sind bekannt?

Axolotl sind sehr robuste Tiere. Scheinbar können ihnen selbst schwere Verletzungen nichts anhaben. Denn die Tiere sind in der Lage, zu generieren und Organe nachwachsen zu lassen. Selbst Teile von Gehirn und Herz können die Lurche problemlos erneuern. Sichtbare Schäden bleiben keine.

Was schadet der Gesundheit der Tiere?

Gefährlich können vor allem zu hohe Temperaturen und daraus folgender Stress, zu starke Wasserzirkulation und zu hohe pH-Werte sein. Der pH-Wert beeinflusst unter anderem, wie viel Ammonium zu giftigem Ammoniak umgewandelt wird.

Bei steigenden pH-Werten steigt der Ammoniak-Anteil. Ist er zu hoch, wirkt sich das Ammoniak toxisch auf die Molche aus und führt langfristig zu deren Tod. Deshalb ist es wichtig, den pH-Wert stets zu prüfen und in einem für Axolotl angenehmen Bereich zu halten.

Eine weitere Gefahr geht von Parasitenbefall aus. Dieser ist beim Axolotl nicht selten, wobei vor allem Kiemenkrebse zu schweren Entzündungen führen können.

Wimpertierchen führen nur bei starkem Befall geschwächter Tiere zu schwerer Erkrankung. Diese schlägt sich in Trägheit und Fressunlust nieder. Flagellaten können im Dickdarm vorkommen und bei schwachen Tieren für Schleimablagerung und Hautablösung sorgen.

Unbedingt vermieden werden sollte der Befall mit Ichtyosporea-Einzellern. Sie lösen die Bildung von Bläschen auf der Haut aus, die nach dem Aufplatzen nicht mehr verheilen. Hierdurch können Wucherungen entstehen. Eine Behandlung gibt es gegen diesen Parasiten nicht.

Lebenserwartung: Wie alt wird ein Axolotl?

Bei artgerechter Haltung können Axolotl erstaunlich alt werden: Im Durchschnitt liegt die Lebenserwartung bei etwa 15 bis 20 Jahren. Es sind sogar Tiere bekannt, die das methusalemische Axolotl-Alter 25 erreicht haben. Das Mindestalter liegt bei etwa acht bis zehn Jahren.

Herkunft und Geschichte: Ein heiliges Tier der Azteken

Das Wort Axolotl stammt aus der aztekischen Nahuatl Sprache. „Atl“ heißt so viel wie „Wasser“. „Xolotl“ ist einer der aztekischen Götter. Übersetzt steht Axolotl also in etwa für Wassergott oder Wassermonster.

Die Wurzeln des faszinierenden Lebewesens liegen in den Seen Mexikos. Es kann im Xochimilco-Gewässer und im Chalco rund um Mexiko-Stadt gefunden werden. Es wird vermutet, dass die Schwanzlurche auch in anderen, derweil vertrockneten Seen auf dieser Hochebene gelebt haben.

Ihre spezielle Ausprägung könnte etwas mit dem vulkanischen Ursprung der Region und ihrer Wassersysteme zu tun haben. Pro Quadratkilometer leben im Xochimilco heute lediglich 0,3 Tiere. Sie bevorzugen kaltes und mit viel Sauerstoff angereichertes Wasser. Deshalb besiedeln sie vor allem den Grund dieser Seen. Sie gelten in freier Wildbahn als nachtaktiv.

Da sie an keinem anderen Ort der Welt vorkommen, kann man leicht das Gefühl bekommen, es mit Wesen aus der Urzeit zu tun zu haben. Fest steht, dass der Axolotl ein sehr altes Tier ist, das einen heiligen Status einnahm. Teilweise wurde es jedoch auch als Speise genutzt. Bis heute findet man die Lurche auf mexikanischen Fischmärkten wieder.

Ein Axolotl kaufen: Darauf sollten Sie achten

Beim Kauf eines Axolotls sollten Sie einige wichtige Punkte beachten und mit gewissen Kosten rechnen. Diese Tipps helfen Ihnen dabei:

  • Informieren Sie sich gründlich über die artgerechte Haltung von Axolotln, bevor Sie einen kaufen.
  • Vergewissern Sie sich, dass Sie genügend Wissen und Zeit für Ihren Aquariumbewohner mitbringen und laufende Kosten decken können.
  • Kaufen Sie Axolotl nur von seriösen Züchtern oder Händlern, die gesunde Tiere aus BD-freien (Chytridpilz-freien) Beständen anbieten.
  • Achten Sie darauf, dass das Tier gesund aussieht, aktiv ist und keine sichtbaren Verletzungen oder Missbildungen aufweist.

Preis: Wie viel kostet ein Axolotl?

Die Anschaffungskosten für einen Axolotl selbst sind relativ moderat. Je nach Art und Alter des Tieres können Sie mit einem Preis zwischen 15 und 30 Euro rechnen.

Allerdings sollten Sie beachten, dass die Hauptkosten bei der Axolotl-Haltung durch die Einrichtung und Instandhaltung des Aquariums entstehen. Ein geeignetes Aquarium für Axolotl kostet ab etwa 180 Euro.

Kurz und knapp: Die häufigsten Fragen zum Axolotl

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um den Axolotl:

Ist es schwer ein Axolotl zu halten?

Die Haltung von Axolotln erfordert zwar einiges an Wissen und Vorbereitung, ist aber für engagierte Tierhalter durchaus machbar. Es ist wichtig, die richtigen Wasserbedingungen zu schaffen und eine angemessene Ernährung sicherzustellen. Mit der richtigen Ausstattung und regelmäßigen Pflegeroutine können Axolotl relativ unkompliziert sein.

Was ist das Besondere an Axolotl?

Axolotl sind für ihre außergewöhnliche Regenerationsfähigkeit bekannt, die es ihnen ermöglicht, verlorene Körperteile wie Gliedmaßen, Organe und sogar Teile des Gehirns nachwachsen zu lassen. Ihr einzigartiges Aussehen mit den auffälligen äußeren Kiemen und dem breiten „Lächeln“ macht sie zu faszinierenden und äußerst niedlichen Geschöpfen.

Kann man ein Axolotl auf die Hand nehmen?

Axolotl sind keine Kuscheltiere: Auch wenn die Tiere noch so niedlich aussehen, sollten Sie einen Axolotl grundsätzlich so wenig wie möglich anfassen, nicht streicheln und auch nicht auf die Hand nehmen, da ihre empfindliche Haut leicht beschädigt werden kann und Berührungen außerdem Stress auslösen können. Wenn es unbedingt nötig ist (z.B. bei Kontrolle auf Verletzungen oder Umsetzen in ein anderes Aquarium), sollte man sie vorsichtig mit nassen, sauberen Händen oder am besten vorsichtig mit einem Aquariumnetz handhaben. Längerer Kontakt mit der Luft kann für die Wasserbewohner schädlich sein, daher sollten Sie solche Interaktionen auf ein Minimum beschränken.

Sind Axolotl für Anfänger geeignet? 

Axolotl können für Anfänger geeignet sein, vorausgesetzt, sie sind bereit, sich gründlich über die Bedürfnisse dieser Tiere zu informieren und die notwendige Ausstattung bereitzustellen. Es ist wichtig, dass angehende Axolotl-Halter sich der Verantwortung bewusst sind und bereit sind, Zeit und Ressourcen in die richtige Pflege zu investieren. Für Tierhalter, die bereits Erfahrung mit Aquarien haben, könnte die Eingewöhnung einfacher sein.

Steckbrief zum Axolotl

Name:Axolotl (Ambystoma mexicanum)
Körperlänge:23-28 cm, selten bis zu 40 cm
Lebenserwartung:ca. 15-20 Jahre
Haltung:Kaltwasser, Artaquarium
Vergesellschaftung:Nicht mit anderen Arten/Fischen vergesellschaften, Männchen oft unverträglich
Aquarium:Auf ausreichend große Grundfläche achten. Für 2-3 Axolotl ca. 160-200 l.
Wassertemperatur:12°C – 20°C
Wasserwerte:pH-Wert zwischen 7 bis 7,5 und maximal 0,5 g/l Nitrit sowie maximal 25 mg/l Nitrat
Futter:Larven, Insekten, Regenwürmer
Schwierigkeitsgrad:einfach
Preis:15-30 €

Sabrina Quente
Profilbild von zooplus Magazin Autorin Sabrina Quente

Tiere begleiten mich schon, seitdem ich denken kann. Es existiert kaum ein Kinderfoto ohne Wellensittich auf dem Kopf oder Katze auf dem Schoß. Seit über zehn Jahren schreibe ich als Redakteurin über verschiedene Themen von der Krankenversicherung bis hin zur Katzenhaltung. Immer dabei: meine Katze Mimi, die für viele Texte die beste Impulsgeberin ist und weiß, wann es Zeit für eine Schreibpause ist.


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