Ein Mann wechselt das Wasser im Aquarium mit Schlauch und Eimer.
Die Wasserqualität in einem Aquarium ist entscheidend für die Gesundheit der Fische. Deshalb ist ein regelmäßiger Wasserwechsel wichtig. Wie oft Sie das Wasser im Aquarium wechseln sollten und welche Gefahren es dabei gibt, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Tipps zum Wasserwechsel im Aquarium
Wie oft Sie einen Wasserwechsel im Aquarium durchführen sollten und wie viel Wasser dabei zum Einsatz kommt, hängt vor allem von der Beckengröße und der Besatzdichte ab.
Warum ist ein Wasserwechsel im Aquarium wichtig?
Unabhängig von der Größe ist ein Aquarium ein künstliches System, in dem keine natürlichen Stoffwechselprozesse ablaufen können.
Daher bleiben bestimmte Produkte unweigerlich unverarbeitet und können das Wasser verschmutzen. Sie bleiben über und summieren sich im Laufe der Zeit zu immer höheren Konzentrationen.
Irgendwann ist allerdings der Punkt erreicht, an dem Ihre Fische diese Belastung nicht mehr verkraften können. Wenn Sie die Wasserwerte nicht regelmäßig kontrollieren und Abweichungen nicht rechtzeitig erkennen, können Sie deshalb geliebte Fische verlieren.
Wie oft ist ein Wasserwechsel im Aquarium notwendig?
Generell gilt: Wenn Sie erhöhte Schadstoffwerte im Wasser feststellen, ist es an der Zeit, das Wasser zu wechseln.
Da eine regelmäßige Überwachung jedoch nicht immer möglich ist, gelten Nitrit und Nitrat als wichtige Indikatoren dafür, wann ein Wasserwechsel angebracht ist. Diese Stoffe gelangen vor allem über die Ausscheidungen Ihrer Fische in das Wasser.
Nitrit (NO2)
Nitrit hat eine giftige Wirkung und darf daher nicht in einem Aquarium vorkommen. Weisen Sie einen Nitritwert von über 0,5 Milligramm pro Liter (mg/l) nach, sollten Sie das Wasser unbedingt austauschen.
Bei neu aufgestellten Aquarien ist dies keine Seltenheit. Planen Sie daher immer eine ausreichend lange Einfahrzeit für das Becken ein, bevor Sie Fische darin einsetzen.
Nitrat (NO3)
Nitrat ist (ähnlich wie Phosphat) zwar nicht gleich tödlich für Ihre Fische, ist aber ein Zeichen für schlechte Hygiene im Aquarium.
So gelten Konzentrationen zwischen 50 und 100 mg/l für Fische als noch tolerierbar, wenngleich diese Werte alles andere als optimal sind. Liegt der Wert darüber, können Wasserpflanzen verstärkt wachsen. Denn für diese ist Nitrat ein Nährstoff.
Der optimale Nitratgehalt hängt davon ab, wie Sie Ihr Aquarium verwenden. Die folgenden Werte sind allerdings nur als grobe Richtwerte zu verstehen:
- Garnelenbecken: weniger als 25 mg/l
- Gesellschaftsbecken: 25 bis maximal 100 mg/l
- Pflanzenbecken: 10 bis 25 mg/l
- Zuchtbecken: so wenig wie möglich
Wie viel und welches Wasser ist zu wechseln?
Für Ihr Aquarium können Sie normales Leitungswasser verwenden. Ist dieses zu hart, können Sie dieses mit einer Osmoseanlage aufbereiten. Dies sollten Sie allerdings nur tun, wenn Sie über das entsprechende Know-how verfügen.
Die Wassermenge, die Sie wechseln sollten, beträgt normalerweise 30 Prozent – etwa ein Drittel des Beckeninhalts. Sie können dieses Drittel etwa einmal pro Woche bis alle zwei Wochen erneuern.
Wie funktioniert der Wasserwechsel im Aquarium?
Die eigentliche Technik des Wasserwechsels hängt von der Größe ab. Eine gängige Methode ist jedoch die Verwendung eines Schlauchs:
- Reinigen Sie mit einem Scheibenmagnet die Scheiben des Aquariums.
- Markieren Sie den vorherigen Füllstand, um den Austausch zu erleichtern.
- Entleeren Sie das Wasser mit einem Schlauch in einen Eimer oder in einen tieferliegenden Abfluss mit einer Anschlussmöglichkeit für den Frischwasserzulauf.
- Achten Sie auf die Temperatur des Frischwassers, die auf jeden Fall gleich oder nur geringfügig niedriger als die des Beckens sein sollte.
- Lassen Sie das Wasser mit kräftigem Brausestrahl in den Wechseleimer laufen oder lassen Sie das Wasser einige Tage abstehen, um möglichst wenig Chlor in das Aquarium zu bringen.
- Stellen Sie den Eimer über das Aquarium und lassen Sie das Wasser einlaufen. Um Strudel am Boden zu vermeiden, können Sie das Wasser in eine schwimmende Schale fließen lassen.
- Gleichzeitig können Sie Mulm (schwer abbaubarer Abfall) absaugen oder mithilfe von sogenannten Mulmglocken entfernen.
Gefahren: Welche Risiken birgt der Wasserwechsel im Aquarium?
Nehmen Sie einen Wasserwechsel nicht auf die leichte Schulter. Denn unvorsichtig durchgeführt, kann dies eine große Gefahr für Ihre Fische darstellen.
Über einen längeren Zeitraum hinweg sind Veränderungen der Wasserqualität für Fische bis zu einem gewissen Punkt kein Problem. Treten diese Veränderungen allerdings zu schnell und zu stark auf, können Fische Schaden erleiden. Der Tod durch Vergiftungserscheinungen ist als Folge eines abrupten Wasserwechsels möglich!
Aus diesem Grund ist es wichtig, neue Fische über einen längeren Zeitraum an das neue Wasser zu gewöhnen. Das Gleiche gilt für Fische, bei denen sie den Wasserwechsel durchführen wollen.
Quellen: