Flossenfäule bei Fischen Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Weiße Flossenränder sind typisch bei Flossenfäule

Typisch Flossenfäule: weiße Flossenränder und rissiges Gewebe

Haben Sie schon mal von der äußerst schmerzhaften Flossenfäule bei Fischen gehört? Nein? Dann erfahren Sie hier die wichtigsten Informationen über diese ernstzunehmende Fischkrankheit.

Welche Fische können an der Flossenfäule erkranken?

Nicht jede Fischart erkrankt an der Flossenfäule. So sind hauptsächlich Zierfische wie Guppys, Goldfische, Diskusfische und Kampffische von der schmerzhaften Erkrankung betroffen.

Symptomatik: Wie äußert sich die Flossenfäule bei Fischen?

Halten Sie Ihre Fische artgerecht und sind diese allgemein gesund, erkranken sie trotz einer bakteriellen Infektion meist selten. Ist das Immunsystem geschwächt, kann die Infektion jedoch aufflammen und zu Krankheitsanzeichen führen.

Erkrankt Ihr Zierfisch an Flossenfäule, können Sie folgende Symptome beobachten:

  • Ihr Fisch reibt sich vermehrt an Gegenständen.
  • Die Flossen Ihres Fisches verblassen und bilden Fransen oder gar Löcher.
  • Die Flossenbasis färbt sich rot, wohingegen die Flossenränder weiß sind.
  • Aufgrund der verletzten Flossen schwimmt Ihr Fisch meist in der Nähe des Bodens.
  • Ihr Fisch nimmt weniger Futter auf und bewegt sich hektisch und unkontrolliert.

Die Flossenfäule ist für die betroffenen Fische sehr schmerzhaft und breitet sich im Verlauf der bakteriellen Krankheit über den gesamten Körper aus. Tritt sie plötzlich auf, führen die Entzündungen innerhalb weniger Tage dazu, dass der Fisch verstirbt. Erkrankt Ihr Fisch langfristig (chronisch), kann leicht geschädigtes Gewebe – korrekt behandelt – abheilen.

Diagnose: So wird die Flossenfäule bei Fischen erkannt

Bilden sich an den Flossen Ihrer Fische weiße Stellen, die nach und nach einreißen, ist dies ein typisches Erkennungsmerkmal der Flossenfäule.

Tierärzte stellen die Flossenfäule daher meist bereits auf den ersten Blick fest. Um die Bakterien nachzuweisen, kann er dennoch einen Abstrich oder eine Wasserprobe entnehmen.

Behandlung: Wie wird die Flossenfäule therapiert?

Umso früher Sie Ihren Fischtierarzt um Rat fragen, desto wahrscheinlicher ist es, dass er Ihren Fisch heilen kann. In einem abgesonderten Quarantänebecken behandelt der Tierarzt alle betroffenen Fische medikamentell.

Flüssige Medikamente wie JBL Ektol fluid Plus oder eSHa 2000® reduzieren die Bakterien und verbessern die Wundheilung. Indem der Tierarzt dem Wasser Vitamine verabreicht, unterstützt er das Immunsystem zusätzlich.

Neben der Gabe von Medikamenten sollten Sie außerdem die bisherigen Haltungsbedingungen  mit Ihrem Tierarzt besprechen und wenn möglich verbessern.

Prognose: Wie sind die Heilungschancen?

Der akute Verlauf der Flossenfäule endet leider meist damit, dass die betroffenen Tiere innerhalb weniger Tage sterben. Dahingegen ist der chronische Verlauf heilbar, sofern Sie Ihren Fisch frühzeitig bei einem Tierarzt behandeln lassen. Ist die Flosse bereits stark durchlöchert oder ganz abgefallen, kann der Tierarzt diese nicht mehr retten.

Flossenfäule kann durch zu kleine Aquarien entstehen. © ljucita / stock.adobe.com
Zu wenig Platz im Aquarium kann durch Stress zu Flossenfäule führen.

Ursachen: Wie kommt es zur Flossenfäule?

Die Flossenfäule (auch als Maulfäule bekannt) ist eine bakterielle Faktorenkrankheit. Ist Ihr Fisch von bakteriellen Erregern wie Pseudomonaden oder Aeromonaden befallen und ist sein Immunsystem zusätzlich durch Stress geschwächt, bricht die entzündliche Erkrankung aus. Die Infektion führt dazu, dass sich das Flossengewebe entzündet und anschließend abstirbt.

Fische reagieren häufig mit Stress, wenn …

  • zu viele Tiere auf engem Raum leben (Überbesatz),
  • Sie das Becken unzureichend reinigen (schlechte Wasserqualität),
  • sie minderwertiges Futter fressen,
  • der Gehalt an Nitrit im Wasser zu hoch ist,
  • der Gehalt an Sauerstoff im Wasser zu niedrig ist,
  • sie bereits unter anderen Erkrankungen leiden (z.B. Pilzbefall).

Wichtig zu wissen: Die Flossenfäule springt nicht von Fisch zu Fisch. Die ursächlichen Bakterien befinden sich bereits im Wasser des Aquariums und gelangen so einfach auf die Haut Ihres Fisches.

Vorbeugung: So schützen Sie Ihre Fische

Möchten Sie Ihre bunten Freunde vor der schmerzhaften Flossenfäule schützen, sollten Sie Stressfaktoren im Aquarium vermeiden:

Verfüttern Sie dazu nur hochwertiges Futter und reinigen Sie das Aquarium regelmäßig. Wollen Sie sich an einem Neuzugang erfreuen, sollten Sie diesen außerdem vorerst in einem Quarantänebecken halten. Mit speziellen Hilfsmittel können Sie außerdem wichtige Wasserwerte regelmäßig überprüfen und regulieren.


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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