Cryptocoryne

Verfasst von Natalie Decker
Cryptocoryne im Aquarium

Cryptocoryne sind unkomplizierte Aquarienpflanzen, die sich großer Beliebtheit erfreuen.

Die Cryptocoryne, auch Wasserkelche oder Wassertrompeten genannt, sind eine Pflanzengattung innerhalb der Aronstabgewächse. Insgesamt existieren über 60 Arten der Cryptocoryne, von denen etwa 15 als Aquarienpflanzen Verwendung finden. Hierzu zählen beispielsweise der Weißliche Wasserkelch (Cryptocoryne albida) und der Grasblättrige Wasserkelch (Cryptocoryne crispatula).

Steckbrief Cryptocoryne

Weitere Namen: Wasserkelche, Wassertrompeten
Wissenschaftlicher Name: Cryptocoryne
Pflanzenfamilie: Aronstabgewächse (Araceae)
Herkunft: Indien, Südostasien, Neuguinea
Schwierigkeitsgrad: einfach bis mittel
Blätter: meist gestielt, in Rosetten angeordnet
Wuchshöhe: je nach Art, meist zwischen 5-40 cm
Blüten: Kolben mit weiblichen und männlichen Blüten
Wurzeln: sowohl dick und fleischig als auch kurz und feingliedrig
Wassertemperatur: je nach Art, ca. 20 °C bis 28 °C
Platz im Aquarium: je nach Art im Vorder-, Mittel- oder Hintergrund
Besonderheiten: in vielen Farben und Formen erhältlich

Merkmale: Wie sehen die verschiedenen Arten aus?

Die Wasserkelche sind eine artenreiche Pflanzengattung aus der Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Einige Arten können ausschließlich unter Wasser gedeihen, andere wachsen über die Wasseroberfläche hinaus.

In Aussehen und Wuchshöhe unterscheiden sich die Cryptocoryne teils erheblich, sodass sich allein mit den verschiedenen Arten und Sorten dieser Wasserpflanze abwechslungsreiche Unterwasserlandschaften gestalten lassen.

Blätter und Blüten der Cryptocoryne

Es gibt Cryptocoryne mit grünen, bräunlichen und rötlichen Blättern. Diese können glatt, gewellt oder genoppt sein. Bei einigen Wasserkelchen heben sich die Blattadern farblich ab, bei anderen ist die Blattunterseite anders gefärbt als die Oberseite.

Allen Cryptocorynen gemeinsam ist das scheidenartige Hochblatt, das den Blütenstand umhüllt. Blüten bilden die Wasserkelche allerdings nur über der Wasseroberfläche.

cryptocoryne willisii mit neonsalmler im aquarium © Wirestock / stock.adobe.com
Willis Wasserkelch (Cryptocoryne x willisii) gedeiht gut auf kiesigem Untergrund.

Wie schnell wachsen Cryptocoryne?

Die verschiedenen Arten der Wassertrompeten wachsen unterschiedlich schnell und werden unterschiedlich hoch.

So bleibt beispielsweise die Zwergform Cryptocoryne lutea „Hobbit“ dauerhaft niedrig und erreicht eine maximale Höhe von etwa fünf Zentimetern. Der sogenannte Hobbit-Wasserkelch eignet sich aufgrund dieser Eigenschaften gut für den Vordergrund und kann auch in kleine Aquarien gesetzt werden.

Andere Vertreter dieser Gattung, zum Beispiel Becketts Wasserkelch (Cryptocoryne beckettii) sowie der Gewellte Wasserkelch (Cryptocoryne undulata), werden mit zehn bis 15 Zentimetern mittelhoch. Aquarianer pflanzen sie gerne im Mittelgrund des Beckens an.

Mit einer Höhe von 30 Zentimetern und mehr kommen dagegen Varianten wie der Hammerschlag-Wasserkelch (Cryptocoryne aponogetifolia) oder der Riesen-Wasserkelch (Cryptocoryne usteriana) nur für den Hintergrund größerer Becken infrage.

Pflege: Welcher Dünger für Cryptocoryne?

Die meisten Arten aus der Gattung der Cryptocoryne sind recht unempfindlich und pflegeleicht. Das macht sie nicht nur bei Anfängern zu beliebten Aquarienpflanzen.

Als besonders unproblematisch gelten unter anderem der Herzblatt-Wasserkelch (Cryptocoryne pondeteriifolia) und Willis Wasserkelch (Cryptocoryne x willisii).

Festdünger am besten geeignet

Um die Wasserkelche im Aquarium mit Nährstoffen zu versorgen, sollte spezieller Festdünger verwendet werden. Dieser enthält unter anderem wertvolles Eisen, das dazu beitragen kann, bestimmten Pflanzenkrankheiten vorzubeugen.

Feste Düngetabletten haben den Vorteil, dass ihre Inhaltsstoffe gut vom Wurzelwerk der Pflanze aufgenommen werden, ohne dabei das Wasser zu belasten.

Wie vermehren sich Cryptocoryne?

Wasserkelche verbreiten sich durch die Ausbildung von Ausläufern. Aquarianer können ihre Cryptocoryne also ganz einfach teilen, um sie zu vermehren.

Dabei können sie einzelne Rhizome, das heißt Sprossen, entnehmen oder auch ganze Teile üppig gewachsener Gruppen. Als besonders schnell wachsend und vermehrungsfreudig gilt beispielsweise der Gewellte Wasserkelch (Cryptocoryne undulata).

Pflanzenkrankheiten: Vorsicht vor Cryptocorynenfäule

An sich sind Cryptocoryne relativ unempfindlich. Als Schattenpflanzen kommen sie normalerweise gut mit wenig Licht zurecht.

Fäule bei Veränderung der Licht- und Wasserwerte

Plötzliche, starke Veränderungen der Lichtverhältnisse oder der Wasserwerte, etwa nach dem Wasserwechsel, können allerdings dazu führen, dass ihre Blätter absterben. Das ist die sogenannte Cryptocorynenfäule.

Dabei handelt es sich nicht um eine Krankheit im eigentlichen Sinne, sondern um eine natürliche Reaktion der Pflanze auf die veränderten Umweltbedingungen. Sie erneuert ihr Blattwerk – ähnlich wie Bäume, die ihr Laub im Herbst abwerfen.

Was tun bei Cryptocorynenfäule?

Ist die Cryptocorynenfäule erst einmal ausgebrochen, lässt sie sich meist nicht mehr aufhalten. Der Vorgang geht so schnell vonstatten, dass man als Aquarianer meist nichts mehr tun kann, um die zersetzten Blätter der Wasserkelche zu retten.

Verfaultes Material sollte unbedingt aus dem Becken entfernt werden, um eine Verschlechterung der Wasserwerte zu vermeiden.

Da die Wurzeln der Cryptocoryne unbeschädigt bleiben, können die Wasserpflanzen im Anschluss wieder austreiben. Dies dauert allerdings mehrere Monate. Dünger kann die Ausbildung neuer Blätter unterstützen.

Kauf: Cryptocoryne als In-vitro-Kulturen

Neben den natürlich vorkommenden Arten der Cryptocoryne gibt es verschiedene attraktive Zucht- und Farbformen dieser beliebten Wasserpflanze. Meist werden die Jungpflanzen als In-vitro-Kulturen angeboten, also auf einem speziellen Nährmedium.

Durch die Zucht in steriler Umgebung sind die Wasserkelche frei von Keimen, Algen und Schädlingen und können gefahrlos ins Aquarium gesetzt werden.

Herkunft: Wasser- und Sumpfpflanze aus Asien

Die Gattung Cryptocoryne stammt aus den tropischen Regionen Indiens, Neuguineas und Südostasiens. Dort wachsen die Wasserkelche in und an Bächen, Flüssen und Tümpeln. Im 19. Jahrhundert wurden die exotischen Süßwasserpflanzen erstmals nach Europa exportiert und in botanischen Gärten gezeigt.

Bald darauf entdeckten Aquarianer die üppig wachsenden Wasser- und Sumpfpflanzen für sich. Allerdings eignen sich nicht alle Arten uneingeschränkt für die Gestaltung eines Aquariums. Einige Wasserkelche werden bis heute nur von Liebhabern kultiviert.

Fazit: Cryptocoryne sind ein pflegeleichter Klassiker im Aquarium

Wasserpflanzen wie die Cryptocoryne bieten den tierischen Bewohnern des Süßwasseraquariums Schutz und sind daher wichtig für deren Wohlbefinden. Neonsalmler, Garnelen sowie viele andere Zierfische und Wirbellose harmonieren gut mit den Wasserkelchen.

Darüber hinaus lassen sich mit den anspruchslosen Pflanzen vielfältige Unterwasserlandschaften einrichten, was sie zu echten Klassikern in der Aquaristik macht. Sie befreien das Wasser von Abfallprodukten wie Ammonium und Nitrat und reichern es mit lebenswichtigem Sauerstoff an.

Quellen:


Natalie Decker
Profilbild Natalie Decker (mit Pferd)

„Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“, hat Loriot einmal gesagt. Dem würde ich uneingeschränkt zustimmen und ergänzen: „Ein Leben ohne Pferd, Katze und Kaninchen ebenfalls!“ Mein Herz schlägt für alle großen und kleinen Tiere und ich habe das große Glück, als freie Autorin über meine Leidenschaft schreiben zu dürfen. Mit meinen Artikeln möchte ich für den Tierschutz sensibilisieren und Tierfreund/innen nützliche Tipps geben.


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