Beschäftigung für Hunde

Hundebeschäftigung kann das Wohlbefinden deines Hundes fördern, bei Verhaltensproblemen nützlich sein und sogar zu seinem Selbsvertrauen und seiner Problemlösekompetenz beitragen. Passende gemeinsame Beschäftigung kann außerdem positive Auswirkungen auf die Mensch-Hund-Beziehung haben. Hunde, die Beschäftigung bekommen, die ihrem Typ, ihren Bedürfnissen und ihren Vorlieben entspricht, sind oft entspannter und zufriedener. 

Täglich 10-15 Minuten Kopftraining reichen oft aus, um deinen Hund geistig zu fordern und sein Wohlbefinden zu fördern. Je nach Alter, Gesundheit, Rasse oder Lebensumständen kann die Dauer unterschiedlich sein. Du kannst Hundebeschäftigung entspechend der Lust und Fähigkeiten deiner Fellnase am Stück umsetzen oder auf kürzere Beschäftigungseinheiten am Tag aufteilen. Positive Verstärkung, passende Beschäftigung und Spaß daran sind hier entscheidend, ebenso wie Pausen und zwischendurch etwas Abwechslung.

1. Selbstbeschäftigung mit Futter

Hundebeschäftigung drinnen kann gut über Futterbeschäftigungen erfolgen. Sie fordern deinen Hund geistig und lasten ihn durch den Einsatz seiner Nase aus. Intelligenzspielzeug wie Futterbälle, Puzzle-Spiele oder elektronische Spielzeuge eignen sich gut dafür. Auch Schnüffelmatten oder Schleckmatten werden von vielen Vierbeinern gerne angenommen. DIY-Varianten mit Toilettenpapier-Rollen, Handtüchern & Co. sind ebenfalls möglich.

Beim Befüllen von Futterbeschäftigung kannst du entweder einen Teil der Tagesration an Trocken- oder Nassfutter verwenden oder zu verträglichen Snacks wie Leckerlies, Kauartikeln oder Tuben greifen. Am besten rechnest du das verwendete Futter in die tägliche Ration deines Hund mit ein, um Übergewicht oder andere Probleme zu vermeiden.

Achte bei der Gestaltung der Beschäftigung mit Futter darauf, dass dein Hund Spaß daran hat und nicht frustriert wird. Gerade für Anfänger eignen sich Futter-Landschaften gut. Hier bietest du deiner Fellnase mehrere Beschäftigungsmöglichkeiten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden auf einmal an und lässt deinen Hund die Reihenfolge selbst wählen.

2. Indoor-Spaß und -Training

Gemeinsame Beschäftigung drinnen - mit oder ohne Futter - ist ebenfalls möglich. Versteck- und Apportierspiele lassen sich auch im Haus gut umsetzen. Weitere Möglichkeiten sind das Üben neuer Hundetricks, die Auffrischung bekannter Signale oder ihr versucht euch an Indoor-Hundesport wie Dog-Dancing. Auch sinnige Übungen zum Beispiel für Medical Training lassen sich super Zuhause trainieren vor dem Einsatz.

Beschäftigungsspiele im Freien sind ideal, um den Spaziergang spannend zu gestalten. Hier sind einige beliebte Aktivitäten und Tipps, die deinem Hund Bewegung und geistige Stimulation bieten.

1. Apportieren und Dummytraining

Ein Klassiker, der viele Hunde begeistert. Mit einem Apportierdummy oder Ball kann dein Hund das Zurückbringen und Abgeben üben. Beim Dummytraining lernt der Hund, das „Wild“ (hier den Dummy) auf Signal zu holen und zurückzubringen.

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2. Nasenarbeit und Suchspiele

Nutze das natürliche Such- und Schnüffelverhalten deines Hundes. Verstecke Leckerlis oder Spielzeuge in der Umgebung, sodass er sie mit seiner Nase suchen kann. 

3. Fährtenarbeit

Lege eine Spur, der dein Hund folgen soll, indem du ein Leckerli oder Spielzeug entlang einer Strecke bewegst. Fährtenarbeit ist eine anspruchsvolle Form der Nasenarbeit und trainiert Geduld und Konzentration.

4. Agility-Elemente

Schon kleine Hindernisse, Tunnel oder Reifen fördern die Geschicklichkeit deines Hundes. Du kannst Outdoor-Agility-Zubehör einsetzen oder auf natürliche Hindernisse wie Baumstämme und Bänke zurückgreifen, um Bewegung und Spaß zu kombinieren.

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5. Mantrailing

Hier verfolgt der Hund einen bestimmten Geruch und sucht gezielt eine Person oder ein Objekt. Mantrailing ist besonders für Hunde geeignet, die gerne und intensiv schnüffeln, und fordert ihn mental wie körperlich. 

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6. Zerr- und Beutespiele

Für Hunde, die gerne raufen oder an einem Seil zerren, sind Zerrspiele eine perfekte Outdoor-Beschäftigung. Achte dabei auf die Gesundheit deines Hundes und den richtigen Einsatz des Zergels.

7. Sniffari

Immer der Nase nach! Auf Sniffari-Spaziergängen folgt ihr beide der Nase deines Hundes. Dein Liebling bekommt die Möglichkeit, seine Umgebung mit seiner Nase in seinem Tempo zu erkunden. Ob ihr dabei 50 Meter zurücklegt oder einen Kilometer, dein Hund lieber den linken Weg wählt als den rechten, ist egal. Der Verwendung einer Schleppleine und eines Geschirrs ist sinnvoll auf einer Sniffari.

Welpen profitieren von kurzen Beschäftigungsspielen wie kleinen Suchspielen oder leichtem Intelligenzspielzeug. Denke daran, dass ihre Aufmerksamkeitsspanne, Frustrationstoleranz und Ausdauer noch gering ist, und überfordere sie nicht. Unser normaler Alltag ist für viele junge Hunde zu Beginn bereits eine sehr große Herausforderung. Positive Erlebnisse, Vertrauensaufbau und positive Verstärkung beim gemeinsamen Spiel sind wichtig, um eine gute Grundlage zu schaffen.

Ruhige Beschäftigungen in der Pause oder zum Herunterfahren zu erlernen, ist besonders für Welpen sinnvoll. Du kannst zum Beispiel mit einer Schleckmatte oder einem passenden Kausnack auf einer Decke ein ruhiges Beschäftigungsritual etablieren.

Aktivitäten mit viel Schnelligkeit oder abrupten Bewegungen, Richtungswechseln oder Stopps sind für Hunde im Wachstum meist nicht zu empfehlen. Hole dir bei Fragen den Rat eines Tierartzes oder Hunde-Physiotherapeuten ein.

Für Senioren eignen sich ruhige Schnüffel- und Denkspiele. Beschäftigung für alte Hunde sollte gelenkschonend und an ihre Fitness und Gesundheit angepasst sein.

Auch Hundesport eignet sich noch für viele ältere Semester. Nasenarbeit und Suchspiele machen in jedem Alter Spaß. Für Agility gibt es Alternativen, die sich besser für Senioren eignen, wie zum Beispiel Degility.

Hast du Zweifel, ob sich eine Aktivität für deinen älteren Hund eignet, ist es ratsam, deinen Vierbeiner vorab beim Tierarzt oder Hunde-Physiotherapeuten untersuchen zu lassen.

Anzeichen von Überforderung können Beschwichtigungssignale wie z.B. Wegsehen, Gähnen, vermehrtes Blizeln, Kratzen oder über das Maul schlecken sein, aber auch Hyperaktivität. Erkennst du diese oder andere Anzeichen von Überforderung oder Stress bei deinem Hund, gib ihm Pausen und reduziere den Schwierigkeitsgrad. Je nach Tagesform kann es sein, dass dein Vierbeiner mal mehr, mal weniger leisten kann oder möchte. Auch du solltest darauf achten, deine eigenen Grenzen einzuhalten. Beschäftigung soll Hund und Mensch Spaß machen!

Die Art der Beschäftigungsspiele, ihre Häufigkeit und Dauer sollte dem Alter, dem Gesundheitszustand, der Fitness und den Lebensbedingungen deines Hundes entsprechen ebenso wie seinem Trainingsstand und der Umgebung. Außerdem sollte sie stets positiv bestärkt werden, um ihn motiviert zu halten.

Neben der Gesundheit deines Hundes, ist es wichtig, auch auf seine individuellen Bedürfnisse und (rassebedingten) Vorlieben bei der Beschäftigung zu achten. Die einen Apportieren Dummys für ihr Leben gerne, andere wiederum lieben es zu Zergeln, Treibball oder Flyball zu spielen. Gemütlicheren Kandidaten sind bereits rundum glücklich, wenn sie vorbeilaufende Menschen, Radfahrer und Autos beobachten dürfen.

Manchen Hunden fällt es schwer, wenn eine spaßige Beschäftigung plötzlich endet. Hier kann es helfen, deinen Hund langsam herunter zu fahren während der Beschäftigung und ihm zum Beispiel ein paar Leckerlies am Ende zusammen suchen zu lassen.

Hat dein Hund Probleme mit Ressourcen, ist vor dem Einsatz von Futterbeschäftigung oder Beschäftigung mit Spielzeug der Rat eines qualifizierten Hundetrainers sinnvoll.

Frisches und sauberes Trinkwasser sollte deinem Hund bei der Beschäftigung zur Verfügung stehen.