Viele Tierheime verhängen kurz vor den Feiertagen einen Vermittlungsstopp – zu groß ist die Gefahr, dass Hunde und Katzen unbedacht verschenkt werden.
Viele Kinder, aber auch einige Erwachsene haben nur einen sehnlichen Wunsch zu Weihnachten. Sie möchten ein eigenes Haustier. Doch Hunde, Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen sind nun mal keine Waren, die man einpacken und unter den Christbaum legen kann. Die Entscheidung, ein Tier zu adoptieren, muss gut überlegt sein. Denn daraus kann sich eine jahrelange Verantwortung ergeben. Um unbedachte Anschaffungen zu vermeiden, verhängen viele Tierheime kurz vor Weihnachten einen Vermittlungsstopp.
So stellt beispielsweise der Hamburger Tierschutzverein in diesem Jahr vom 22. Dezember bis zum 27. Dezember die Vermittlung seiner Schützlinge ein.
„Damit Tiere nicht als unüberlegte Geschenke unter dem Weihnachtsbaum landen, legen wir wieder eine Vermittlungspause ein. So stellen wir die Qualität unserer Vermittlungen sicher – und schützen unsere Tiere vor Aussetzungen nach den Feiertagen“, erklärte die 1. Vorsitzende des HTV, Janet Bernhardt.
Vermittlungsstopp zum Wohle der Tiere
„Die Menschen sollten sich ein Tier mit Bedacht anschaffen und sich ihrer Verantwortung bewusst sein. Sie müssen vorab bedenken, wer ihr neues Familienmitglied im Krankheitsfall oder im Urlaub versorgt. Auch Kosten und zeitlicher Aufwand werden leider schnell unterschätzt. Ein Hund kann das Teenager-Alter eines Menschen erreichen, eine Katze sogar 20 Jahre alt werden“, betonte Janet Bernhardt.
Ein neues tierisches Familienmitglied sollte sich zudem abseits des Festtagstrubels in seinem Zuhause eingewöhnen können – ein Grund mehr für den Vermittlungsstopp.
Die traurige Wahrheit ist, dass sich viele Menschen im Vorfeld nicht ausreichend über die Bedürfnisse ihres neuen tierischen Mitbewohners informieren. Ob die täglichen Gassirunden, das Säubern der Katzentoilette oder der Besuch beim Tierarzt: Viel zu häufig wird der zeitliche und finanzielle Aufwand unterschätzt, den ein Haustier mit sich bringt.
Alternative Weihnachtsgeschenke
Gerade kleine Kinder verlieren oftmals innerhalb weniger Tage das Interesse an ihrem Vierbeiner, ganz gleich, wie sehr sie vor Weihnachten darum gebettelt hatten. Wenn dann nicht die Eltern einspringen und das Tier versorgen, landet das ehemalige Weihnachtsgeschenk schnell (wieder) im Tierheim – oder wird kurzerhand ausgesetzt. Um dies zu vermeiden, gibt es in vielen Tierheimen einen Vermittlungsstopp kurz vorm Fest.
Statt ein Tier zu Weihnachten zu verschenken, können echte Tierfreunde ihr örtliches Tierheim mit einer Spende oder einer Patenschaft unterstützen. Kindern kann man ein Plüschtier unter den Baum legen. Und wenn der Wunsch nach einem eigenen Haustier auch nach Weihnachten noch stark ist und alle Familienmitglieder damit einverstanden sind, kann der gemeinsame Tierheimbesuch nach den Feiertagen geplant werden. Denn meist wird der Vermittlungsstopp Ende Dezember aufgehoben.
Was hältst du vom Vermittlungsstopp der Tierheime? Ist die Sorge berechtigt, dass Tiere vor Weihnachten vorschnell angeschafft werden könnten?
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