Ein ganzer Tag zu Ehren des Mischlings – aber nicht nur zum Feiern. Tierschützer nutzen den Tag auch zur Aufklärung. Was genau dahinter steckt, erfährst du hier.
Klasse statt Rasse: Der Tag des Mischlingshundes soll den besonderen Vierbeinern mehr Gehör verschaffen, ihre Einzigartigkeit feiern und ihre Adoption aus Tierheimen fördern. Auch für Tierschutzorganisationen wie TASSO e. V. sei der Ehrentag eine gute Gelegenheit, darauf hinzuweisen, wie vielfältig und spannend Mix-Hunde sind. Denn jeder Mischling ist nicht nur eine einzigartige Kreuzung aus genetischen Merkmalen, sie erobern die Herzen von Hundefans durch ihr einmaliges Aussehen und ihre wunderbaren Eigenschaften.
Woher kommt der Tag des Mischlingshundes?
Im Jahr 2005 wurde der Tag des Mischlingshundes von der US-Amerikanerin Colleen Paige ins Leben gerufen, um Mischlingsrassen, vor allem in Tierheimen, mehr Aufmerksamkeit zu schenken. In den USA ist Paige als Celebrity Pet & Family Lifestyle Expert und Tierschutzaktivistin bekannt. Sie hat sogar gleich mehrere tierische Aktionstage initiiert: darunter zum Beispiel den Tag der Hundewelpen oder den National Walk your Dog Day.
Der Tag des Mischlingshundes heißt im amerikanischen Original National Mutt Day (oder auch: National Mixed Breed Dog Day). In den USA wird er sogar an zwei Tagen gefeiert: am 31. Juli und am 2. Dezember.
Mischlingshunde: Vom Außenseiter zum Liebling
Der enorme Kult um reinrassige Hunde und sogenannte Moderassen führte zu einer Reihe fragwürdiger Praktiken von unseriösen Züchtern und illegalen Welpenhändlern. Die Überzüchtungen und Qualzüchtungen nach bestimmten „Idealen“ bringen nicht nur oft kranke Tiere hervor. Obendrein werde immer mehr und viel zu viel „produziert“ – und das, obwohl viele Tierheime bis zum Platzen voll sind. Dort gerieten vor allem Mischlingshunde lange Zeit immer wieder in den Hintergrund und fanden keine große Beliebtheit.
Doch das soll sich über die Jahre deutlich verändert haben. Laut TASSO e. V. seien Mischlinge heute die beliebteste „Rasse“ der Deutschen. So wurden im Jahr 2021 insgesamt 122.867 Mischlinge im gleichnamigen Haustierregister neu registriert. Damit liegen die Mixe weit vor dem ersten Rassehund, dem Labrador Retriever: hier gab es 26.909 Neuregistrierungen.
Tierschutzorganisationen wie TASSO und VIER PFOTEN begrüßen zwar diese entstandene Vielfalt an beliebten Mix- und Rassehunden, aber sorgen sich gleichzeitig weiterhin um den immer wieder auflebenden Kult um Trendhunde. Denn dieser fördere den illegalen Welpenhandel. Sie nutzen daher den Tag des Mischlingshundes, um speziell auf die Problematik aufmerksam zu machen.
„Mischlingshunde sind tolle Begleiter mit einzigartigen Persönlichkeiten. Doch auch diese Hunde sind vom illegalen Welpenhandel betroffen. Auch, weil bestimmte Kreuzungen längst im Trend liegen. Noch vor einigen Jahren wurden Mischlingshunde auf Online-Plattformen deutlich günstiger angeboten als Rassehunde. Inzwischen wird das Geschäft auch mit Mischlingen für Kriminelle immer lukrativer. In beiden Fällen werden unschuldige Tiere wie eine Ware behandelt.“
Karina Omelyanovskaya, Kampagnenverantwortliche für Heimtiere bei VIER PFOTEN
Seit vielen Jahren fordert die Organisation daher eine verschärfte Regulierung durch die Politik. Gleichzeitig warnen die Tierschützer vor dem Online-Heimtierkauf und empfehlen, sich bei Interesse im Tierschutz umzusehen und sich in örtlichen Tierheimen beraten zu lassen.
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