Neue Studie

Hunde beißen bei Hitze häufiger zu

Hund zeigt Zähne
Laut einer Studie lassen eine hohe UV-Strahlung und erhöhte Ozonwerte Hunde aggressiver werden.

Forscher der Universität Harvard haben einen Zusammenhang zwischen hohen Temperaturen und der Häufigkeit von Hundebissen entdeckt. Was steckt dahinter?

Wir Menschen reagieren an heißen Tagen gestresster und aggressiver. Die Toleranzgrenze sinkt, die Gewaltbereitschaft steigt. Unseren Vierbeinern scheint es da ganz ähnlich zu gehen. Denn wie Forschende der Universität Harvard herausfanden, beißen Hunde bei Hitze häufiger zu. Wie lässt sich der Zusammenhang zwischen hohen Temperaturen und Bissigkeit erklären?

Clas Linnman, Tanujit Dey und Antonella Zanobetti haben für ihre Studie die Daten zu Beißvorfällen aus acht verschiedenen amerikanischen Städten untersucht, darunter Chicago, Los Angeles und New York. Im Betrachtungszeitraum zwischen 2009 und 2018 wurden den zuständigen Veterinärämtern insgesamt knapp 70.000 Hundebisse gemeldet bzw. diese in den örtlichen Notaufnahmen behandelt.

Mehr Hundebisse bei Hitze gemeldet

Das Team um den Rehabilitationsmediziner Clas Linnman machte dabei folgende Entdeckung: An sonnigen Tagen mit hohen UV-Werten stieg die Zahl der registrierten Hundeattacken um elf Prozent.

Hohe Temperaturen führten zu vier Prozent mehr Beißvorfällen, hohe Ozonkonzentrationen erhöhten die Anzahl der Hundebisse um drei Prozent. Bei Niederschlag sank die Zahl der gemeldeten Bisse um ein Prozent, die Feinstaubkonzentration hatte keinerlei Auswirkungen.

Warum Hunde bei Hitze häufiger beißen

Offenbar lösen die hohen Ozonwerte Stressreaktionen im Körper der Hunde aus. Die Atemwege, die Lungenfunktion und der Gehirnstoffwechsel werden beeinträchtigt, wodurch sich das aggressivere Verhalten erklären ließe.

Ähnliche Auswirkungen erhöhter Ozonkonzentrationen wurden übrigens auch bei Ratten und Menschen beobachtet. Und auch die UV-Strahlung scheint einen aggressionssteigernden Effekt zu haben.

Weitere Forschung notwendig

Allerdings wurden bei der genannten Studie an der Harvard Medical School weitere Faktoren wie die Rasse, das Geschlecht sowie eine etwaige Kastration des bissigen Hundes außer Acht gelassen.

Und auch das Opfer der Beißattacke spielte keine Rolle: Ob der Hundehalter selbst oder eine fremde Person gebissen wurde, war für diese Studie nicht von Bedeutung. Die Autoren betonen daher, dass weitere Erhebungen nötig sind, um den genauen Zusammenhang zwischen Hitze und Beißhäufigkeit bei Hunden zu erforschen.

Wie ist das bei deinem Hund? Verhält er sich aggressiver, wenn es heiß draußen ist? Wir sind gespannt auf deinen Kommentar!

Quellen:

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