Angaben zur Haustierhaltung sind bei Flirt-Apps und Dating-Portalen längst üblich. Inzwischen gibt es sogar spezielle Partnerbörsen nur für Hunde- und Katzenliebhaber.
Über 22 Millionen Singles leben in Deutschland. Während sich etwa fünf Millionen als eingefleischte Junggesellen beziehungsweise Junggesellinnen bezeichnen, ist der Rest mehr oder minder aktiv auf der Suche nach einem Partner oder einer Partnerin. Rund 43 Prozent der flirtwilligen Singles haben schon einmal Online-Dating ausprobiert und ihr Glück bei Tinder, Bumble, Elitepartner, Parship und Co. versucht. Für viele spielen ihre tierischen Mitbewohner dabei eine wichtige Rolle.
Bei den meisten Flirt-Apps und Dating-Portalen ist es längst gang und gäbe, Angaben zur Haustierhaltung zu machen. Viele Singles zeigen sich sogar direkt auf ihrem Profilbild mit ihrem Hund oder ihrer Katze – und das aus gutem Grund. Denn die Tatsache, ob und mit welchem Vierbeiner wir unser Leben teilen, verrät potenziellen Partnern viel über uns.
Hundemenschen vs. Katzenmenschen
So werden Hundefreunde häufig als aktiv, kommunikativ und gesellig wahrgenommen, während Katzenbesitzer eher unabhängig und sensibel wirken. Die Eigenschaften, die Hunden und Katzen zugeschrieben werden, sollen also auf Herrchen und Frauchen abfärben.
Doch ganz egal, ob nun ein Hund oder eine Katze auf dem Profilbild präsentiert wird: Ein Haustier soll möglichen Flirtkandidaten auf den ersten Blick zeigen, dass hier jemand enge Bindungen eingehen und Verantwortung übernehmen kann.
Tierliebe als wichtiges Kriterium
Darüber hinaus spielt die Liebe zu Tieren eine immer größere Rolle bei der Partnerwahl. Schließlich könnte eine Beziehung zwischen einer Katzenhalterin und einem Katzenhaarallergiker schwierig werden. Ein Annäherungsversuch zwischen einem Hundeliebhaber und einer Person, die Angst vor Hunden hat, ist mit großer Wahrscheinlichkeit zum Scheitern verurteilt.
Denn unsere Haustiere haben heute einen viel höheren Stellenwert als früher. Sie sind zu echten Familienmitgliedern geworden – und die gibt man nicht einfach auf, nur weil ein potenzieller neuer Partner mit ihnen nicht zurechtkommt. Viele alleinlebende Haustierbesitzer würden wohl eher einen Flirt beenden, als sich von ihrem geliebten Vierbeiner zu trennen.
Ein wachsender Markt
Tierhalter haben also gewisse Ansprüche an den neuen Mann oder die neue Frau in ihrem Leben. Deshalb gibt es einen wachsenden Markt an Online-Singlebörsen, die ganz konkret Haustierbesitzern zu einer neuen Liebe verhelfen wollen. „Ein Pionier unter diesen Nischenanbietern ist die Plattform ‚Tierfreund.com‘, die bereits seit 2005 online ist. Bei großen Anbietern wie ‚Tierisch-verliebt.de‘ sind mittlerweile mehrere Zehntausend Nutzer registriert“, berichtet Ina Szlosze, die Chefredakteurin des Online-Portals singleboersen-vergleich.de dem Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V.
Insgesamt gibt es in Deutschland derzeit etwa eine Handvoll spezialisierter Dating-Plattformen, die sich explizit an die Tierfreunde unter den Singles richten – Tendenz steigend. „Wir erwarten hier noch einiges Wachstum im Bereich der Onlinebörsen“, so Expertin Ina Szlosze.
Vorsicht vor „Dogfishing“
Gut zu wissen: Es gibt Studien, die zeigen, dass ein heterosexueller Mann mit Hund von seinem Gegenüber als besonders maskulin und attraktiv bewertet wird. Diese Tatsache wollen sich einige männliche Singles zunutze machen, selbst wenn sie gar keinen Hund haben. Sie leihen sich fürs Profilfoto-Shooting einfach einen Vierbeiner von Freunden oder Bekannten aus, um später möglichst viele Frauen auf ihr Profil aufmerksam zu machen.
„Dogfishing“ wird dieses Phänomen genannt. Allerdings raten Dating-Experten von dieser Methode ab. Schließlich fällt der „Hunde-Betrug“ spätestens beim ersten realen Treffen auf. Und das wäre keine gute Basis für eine vertrauensvolle Beziehung, oder?
Wie ist das bei dir: Ist dir Tierliebe bei der Partnersuche wichtig? Achtest du darauf, ob jemand ein Katzen- oder Hundemensch ist?
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