Auf Facebook und in Haustier-Foren wimmelt es nur so von praktischen Tipps für Hunde- und Katzenfreunde. Doch sind die Infos dort auch wirklich vertrauenswürdig?
Der Hund mag nicht fressen und liegt teilnahmslos auf seiner Decke? Die Katze hat plötzlich kahle Stellen im Fell? Solche Veränderungen im Aussehen oder im Verhalten des tierischen Lieblings sind wichtige Alarmsignale. Irgendetwas ist mit der Fellnase nicht in Ordnung – nur was?
Viele Tierbesitzer fragen in solchen Fällen erst einmal „Doktor Google“. Oder eben „Doktor Facebook“. Denn in Online-Foren und in Social-Media-Gruppen finden sich zahllose Tipps rund um die Katzen-, Hunde- und Kleintierhaltung. Hier können sich Tierfreunde untereinander austauschen und von ihren Erfahrungen berichten.
Vorsicht vor fragwürdigen Tipps
Bei Alltagsfragen wie „Wer kennt einen guten Tierarzt in der Nähe?“ kann das Wissen aus der Community auch wirklich eine große Hilfe sein. Problematisch wird es, wenn es um die Gesundheit des Vierbeiners geht.
Mal ehrlich, wenn das geliebte Haustier krank ist, wünschen wir uns nichts sehnlicher, als dass irgendjemand sagt: „Das ist nicht so schlimm. Das hatte mein Hund/ meine Katze auch schon.“ Dabei ist es schlichtweg nicht möglich, in Facebook-Gruppen oder Online-Foren gesicherte Aussagen über den Gesundheitszustand eines fremden Vierbeiners zu treffen – vor allem für medizinische Laien.
Kranke Tiere nicht eigenmächtig behandeln
Insbesondere unspezifische Beschwerden wie Erbrechen, Durchfall und Lethargie können auf eine Vielzahl unterschiedlichster Krankheiten hindeuten. Manche sind tatsächlich eher harmlos und lassen sich leicht in den Griff bekommen. Andere sind schwerwiegender oder sogar lebensbedrohlich.
Es kann fatal sein, einfach abzuwarten oder das kranke Tier mit Hausmitteln auf eigene Faust zu behandeln. Selbst wenn Kamillentee oder Homöopathie bei einem anderen Tier mit ähnlichen Symptomen laut Facebook-Kommentaren gute Erfolge erzielt haben: Ohne gesicherte Diagnose sollte keine Therapie begonnen werden.
Lieber gleich zum Tierarzt
Vielleicht guckst du ja auch zuerst in Haustier-Foren oder Facebook-Gruppen, weil du eine hohe Tierarzt-Rechnung umgehen willst und lieber erst mal kostenlose Tipps aus der Community möchtest. Das ist zwar verständlich, aber nicht wirklich zielführend. Denn je eher du deinen Liebling dem Tierarzt vorstellst, desto eher kann ihm geholfen werden.
Gerade im Anfangsstadium sind viele Krankheiten gut behandelbar. Dadurch steigen nicht nur die Heilungschancen deiner Fellnase. Auch die Tierarztkosten bleiben unterm Strich niedriger, wenn die Behandlung frühzeitig begonnen wird.
Praktische Alternative: Online-Sprechstunden
Ein Vorteil von Online-Communitys ist zweifellos, dass immer jemand ansprechbar ist. Wenn du die Symptome deines Vierbeiners postest, kommt oftmals innerhalb von Minuten eine Antwort. Vor allem wenn die meisten Tierarztpraxen geschlossen haben, etwa am Abend und am Wochenende, kann es daher verführerisch sein, erst einmal eine Ferndiagnose von „Doktor Facebook“ einzuholen. Auch wenn diese höchstwahrscheinlich alles andere als wissenschaftlich fundiert ist.
Du brauchst eine schnelle Ersteinschätzung, weil dir dein Hund oder deine Katze Sorgen bereitet? Dann ist eine virtuelle Tierarztsprechstunde eine sinnvolle Alternative zu den Tipps in Online-Foren und auf Social Media. Per Videochat stellst du deinen Liebling dem Tierarzt vor und führst mithilfe seiner Anweisungen einfache Untersuchungen durch.
In Notfällen keine Zeit verlieren
Am Ende der Online-Sprechstunde bekommst du wertvolle Ratschläge von einem tiermedizinischen Experten. Dann kannst du entweder beruhigt aufatmen. Oder du weißt nun, dass es tatsächlich etwas Ernsteres sein könnte und kannst schnellstmöglich deinen Haustierarzt aufsuchen.
Bei akuten Notfällen wie größeren Verletzungen oder Vergiftungen solltest du immer direkt in die nächstgelegene Tierklinik fahren oder den mobilen Tiernotdienst rufen. Denn hier zählt unter Umständen jede Minute.
Verhaltens- und Erziehungstipps vom Profi
Doch nicht immer sind es medizinische Fragen, die uns in Online-Foren stöbern lassen. Auch bei Erziehungsproblemen schauen viele Haustierbesitzer erst einmal im Internet nach möglichen Lösungen. Der Hund will einfach nicht alleine bleiben? Die Katze pinkelt neben die Katzentoilette? Dazu hat doch bestimmt schon mal jemand etwas gepostet …
Doch auch in solchen Situationen bist du bei Experten wie Hundetrainern und Katzenpsychologen besser aufgehoben. Sie begutachten nicht nur deinen Liebling und sein individuelles Verhalten, sondern beziehen auch äußere Faktoren wie die Wohnsituation mit ein. Mit ihrer Hilfe kommst du der Lösung deines Problems sicher schnell näher – zum Wohl von Mensch und Tier.
Welche Erfahrungen hast du mit Tipps zur Haustiergesundheit auf Social Media gemacht? Erzähl uns davon!
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