Blick ins Katzenlexikon

Der Mensch aus Katzensicht

Katze wird gestreichelt
Der Katzenkopf ist ein Universum für sich: Was die Samtpfoten wohl über uns Zweibeiner denken?

Stell dir mal vor, Katzen könnten einen Lexikoneintrag über uns Menschen verfassen. Wie würden sie uns beschreiben? Wir haben uns da mal ein paar Gedanken gemacht …

Menschen sind Nacktkatzen auf zwei Beinen. Sie haben weder Fell noch Schwanz. Ihr spärliches Haarkleid tragen sie auf dem Kopf. Meist ist dieses braun, rot, gelblich oder schwarz gefärbt. Manchmal fehlt es jedoch komplett.

Das Farbspektrum der menschlichen Augen reicht von Blau über Grün und Grau bis Braun. Ein goldener Farbton konnte bisher nicht gezüchtet werden. Die Sehkraft der Zweibeiner scheint im Vergleich zu uns unterentwickelt zu sein. Insbesondere bei Dunkelheit finden sie sich schlecht zurecht. Dies ist wohl auf das Fehlen der Schnurrhaare zurückzuführen.

Die Krallen an ihren Pfoten haben sich im Laufe der Jahrtausende zurückgebildet. Zum Jagen oder Klettern sind diese „Finger- und Fußnägel“ genannten Horngebilde kaum geeignet. Um diesen Pseudokrallen überhaupt einen Sinn zu verleihen, werden sie häufig in bunten Farben angestrichen – vor allem bei den Weibchen.

Charakter: Verspielt, aber ein bisschen dumm

Viele Menschen sind sehr verspielt und lieben es, uns Katzen mit Federwedeln und Plüschmäusen zu unterhalten. Gerade die Menschenwelpen zeigen beim gemeinsamen Spiel viel Ausdauer und Kreativität. Aber Vorsicht: manchmal kommt es auch zu unkoordinierten Bewegungen. Dann lieber schnell das Weite suchen oder einen Pfotenhieb verteilen. Ansonsten sind die Zweibeiner durchaus zum Entertainment zu gebrauchen.

Bei der Kommunikation mit dem Menschen kann es allerdings ab und an zu Problemen kommen. Nicht immer reagieren sie sofort auf unseren Wunsch, die Terrassentür oder eine Dose Katzenfutter zu öffnen. Dabei haben wir extra das Miauen perfektioniert, um mit ihnen in Kontakt zu treten. Was die Ursache dieser Begriffsstutzigkeit ist, ist bislang unklar. Zumindest wissen sie (meist), wann es Zeit ist, unsere Klos zu säubern – wenn auch oft unzureichend. Ihre Gewissenhaftigkeit und Lernfähigkeit ist daher als eher begrenzt einzuschätzen.

Katze Federangel © lalalululala / stock.adobe.com
Das Spiel mit der Katzenangel ist eine tolle Beschäftigungsmöglichkeit für den Menschen.

Haltung: Freigang ist unabdingbar

Die Haltung eines Menschen ist recht anspruchsvoll. Sie benötigen ein riesiges Körbchen und legen viel Wert auf Freigang. Manche Exemplare verlassen die Wohnung jeden Tag für mehrere Stunden, ohne dass ersichtlich wäre, wohin sie gehen. Tipp: Wer neugierig ist, wo sich sein Mensch herumtreibt, kann ihm eine kleine Kamera um den Hals hängen.

Unter den Menschen gibt es sowohl Einzelgänger als auch Rudeltiere. Vor allem alleinlebende Menschen brauchen viel Zuwendung und wollen regelmäßig kuscheln. Wohnt ein gemischtgeschlechtliches Paar zusammen, kann es zu Nachwuchs kommen. Da aber in der Regel nur ein Junges geboren wird, ist eine Kastration nicht notwendig.

Gesundheit: Viel Schmusen ist Pflicht

Menschen können ein hohes Alter erreichen. Um ihre Gesundheit möglichst lange zu erhalten, ist es wichtig, viel mit ihnen zu schmusen. Unser Schnurren hilft nämlich nachweislich gegen Stress: Es senkt den Blutdruck und reduziert das Herzinfarktrisiko nervlich angespannter Zweibeiner.

Was die Ernährung angeht, sind Menschen wenig wählerisch. Sie fressen sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung. Manche scheinen sich allerdings auf pflanzliches Futter spezialisiert zu haben. Zum Naserümpfen! Ausnahmslos alle Menschen verschmähen jedoch die Mäuse, die wir für sie fangen und auf dem Fußabstreifer ablegen. Ein äußerst merkwürdiges Verhalten, schließlich taugen ihre verkümmerten Krallen, wie bereits erwähnt, kaum zur Jagd.

Mann füttert Katze © Chalabala / stock.adobe.com
Das Beste an den Zweibeinern? Sie können Dosen öffnen und herrlich leckere Snacks verteilen!

Anschaffung: Mit Bedacht auswählen

Menschen leben häufig in dem Irrglauben, sie hätten uns aus dem Tierheim geholt oder beim Züchter gekauft. Dabei sind es selbstverständlich wir Katzen, die hier die Entscheidung treffen. Wir suchen uns unseren Menschen aus. Jeder Streuner, der sich schon einmal eine (neue) Familie gesucht hat, kann das bestätigen. Wir lassen sie aber in dem Glauben. Ihre Verwirrung darüber wäre kaum auszuhalten!

Immerhin können wir recht schnell erkennen, ob sich der Mensch verhältnismäßig zum Zusammenleben oder nur zur Darreichung von ein paar leckeren Mahlzeiten eignet. Dass wir Katzen in jedem Fall eine Bereicherung für die unterentwickelte Spezies „Mensch“ sind, ist ja nur einleuchtend.

Was denkst du: Wie würden Katzen uns Menschen beschreiben? Schreib deine Vorschläge in die Kommentare! 🙂

Kommentare

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  • Karin

    Unser Frau’chen ist eine Anhängerin von dem Philosophen Nietzsche – wir inzwischen auch! Sagte er doch (und spricht uns damit absolut aus unserer Seele): “ Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihresgleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat! „

    1 Antwort anzeigen