Vorurteile im Check

5 gängige Mythen über Katzen: Stimmt das wirklich?

katze und hund liegen nebeneinander vor fenster
Von wegen, Katzen und Hunde könnten sich nicht leiden. Die beiden beweisen das Gegenteil.

Manche Vorurteile über Katzen halten sich hartnäckig. Andere Klischees stimmen dagegen wirklich. Ich habe fünf der bekanntesten Mythen über Katzen unter die Lupe genommen.

1. Katzen kann man nicht erziehen

Ein gängiger Mythos über Katzen lautet, Katzen könne man nicht erziehen. Doch was ist dran an dieser Behauptung?

Ich muss zugeben, dass ich bei der Erziehung meines Katers Elvis nur so semi-erfolgreich bin. Andere Katzenbesitzer bringen ihrem Liebling „High Five“ mit der Pfote bei. Dagegen bin ich schon froh, dass Elvis die – eigentlich verbotene – Küche verlässt, wenn ich „raus“ rufe.

Doch prinzipiell sind Katzen intelligente, lernfähige Tiere. Unter bestimmten Voraussetzungen lassen sie sich also durchaus erziehen.

So kannst du deiner Mieze beibringen, sich an bestimmte Regeln zu halten. Allerdings brauchst du hierfür viel Geduld, Konsequenz und Lob. Und natürlich viele leckere Bestechungs-Leckerlis.

katze steht auf hinterbeinen und streckt die pfote aus © Andriy Blokhin / stock.adobe.com
Katzen lassen sich durchaus erziehen und können sogar Tricks lernen. Vorausgesetzt, du bringst viel Geduld und Leckerlis mit.

Katzenerziehung mit Clickertraining

Eine bewährte Methode, um bestimmte Verhaltensweisen einzuüben, ist das sogenannte Clickertraining.

Ein Clicker ist ein kleines Gerät, das sich anhört wie ein Knackfrosch aus dem Spielzeughandel. Jedes Mal, wenn die Katze ein erwünschtes Verhalten zeigt, lässt man den Klicker knacken. Zusätzlich gibt’s ein Leckerli.

Die Katze verbindet das akustische Signal mit der Belohnung. Ist das neue Verhalten gut eingeübt, kann die Belohnung reduziert werden. Das Knacken genügt.

Viele Stubentiger lieben die Beschäftigung mit dem Clicker und lernen gerne neue Tricks. Wichtig sind nur viel Geduld, Konsequenz und Lob.

2. Katzen landen immer auf ihren Pfoten

Ein weiterer Mythos besagt, dass Katzen beim Herunterfallen immer auf ihren Pfoten landen. Für mich ist das eine beruhigende Vorstellung. Wenn ich Elvis dabei beobachte, wie er hoch oben auf dem Bücherregal herumturnt, macht mich das nämlich immer ziemlich nervös.

Doch was ist dran, an diesem Mythos? Stimmt es wirklich, dass Katzen immer auf ihren Pfoten aufkommen?

Der Stellreflex als Lebensretter

Tatsächlich können sich Katzen während des Fallens so in der Luft drehen, dass sie mit den Füßen zuerst landen. Das gilt auch dann, wenn sie mit dem Rücken voran abstürzen.

Diese Fähigkeit nennt sich Stellreflex und ist angeboren. Katzen beherrschen diesen Reflex schon ab dem 39. Lebenstag.

Der Stellreflex läuft ganz automatisch ab: Als erstes dreht die Katze Kopf und Vorderpfoten in Fallrichtung. Dann zieht sie die Hinterbeine an und rudert mit dem Schwanz. Dadurch wird auch der hintere Teil des Körpers Richtung Boden gedreht.

Jetzt zeigen alle vier Pfoten nach unten. Vor der Landung streckt sie die Beine aus und macht einen Buckel, um den Aufprall abzumildern.

Der Stellreflex hat schon vielen Miezen das Leben gerettet. Nicht umsonst heißt es: Katzen haben „sieben Leben“.

Bitte nicht drauf ankommen lassen

Trotzdem solltest du nicht davon ausgehen, dass deine Katze immer richtig landet. Sie braucht Zeit, um sich vollständig zu drehen. Deshalb funktioniert der Stellreflex erst ab einer Fallhöhe von etwa drei Metern.

Auch ein Sturz aus sehr großer Höhe kann beim Aufprall zu Knochenbrüchen oder Schlimmerem führen. Wir wohnen im ersten Stock und Elvis würde einen Sturz vielleicht sogar unbeschadet überstehen.

Trotzdem haben wir unseren Balkon mit einem Katzennetz gesichert. Steht ein Fenster offen, darf Elvis nicht ins Zimmer.

3. Alle Katzen sind wasserscheu

Das Klischee von der wasserscheuen Katze trifft wirklich auf die meisten Samtpfoten zu. Als ehemalige Wüstentiere können sie dem kühlen Nass nur wenig Positives abgewinnen.

Obwohl Katzen schwimmen können, vermeiden sie es. Ein durchnässtes Fell ist schwer und macht unbeweglich. Zudem schützt es den Körper dann nicht mehr vor Kälte.

Im Vergleich zu anderen Mythen über Katzen ist dieser hier also gar nicht so falsch. Allerdings gibt es auch Ausnahmen: zum Beispiel die Fischkatze, die in den Feuchtgebieten Südasiens zuhause ist. Um Fische zu fangen, geht sie auch ins Wasser und schwimmt sogar darin. Auch die Türkisch Van, die nach dem Van-See im Osten der Türkei benannt ist, mag Wasser.

Weitere Katzenrassen mit einer Vorliebe für das nasse Element sind die Bengal-Katze, die Cymric-Katze und die Serengeti.

mythen über katze die schwimmt © alexsfoto / stock.adobe.com
Katzen können zwar durchaus schwimmen, gehen aber nicht gern ins Wasser.

4. Katzen und Hunde können sich nicht leiden

Wenn zwei Menschen sich nicht ausstehen können, sagt man: „Die Beiden sind wie Hund und Katz‘.“ In der Tat gibt es häufig Missverständnisse zwischen Hunden und Katzen. Denn beide Tierarten kommunizieren auf unterschiedliche Weise.

Bekanntestes Beispiel dürfte das Schwanzwedeln sein. Wedelt ein Hund mit dem Schwanz, heißt das in der Hundesprache normalerweise: „Ich freue mich.“ Wenn eine Katze dagegen mit dem Schwanz hin und her schlägt, ist das eine ernstzunehmende Warnung. Sie will damit sagen: „Lass das, sonst gibt’s Haue!“

Freundschaften sind immer möglich

Wie viele Mythen über Katzen greift eine Verallgemeinerung immer zu kurz. Denn zwischen Katzen und Hunden kann durchaus eine Freundschaft entstehen. Wichtig ist viel Geduld bei der Zusammenführung. Vor allem am Anfang solltest du die beiden Tiere nicht allein lassen, falls es doch zu einer Rauferei kommt.

Besonders gut stehen die Chancen, wenn beide Tiere ein ähnliches Temperament haben. Zu einer schüchternen Katze passt ein ruhiger Hund besser als ein lebhafter Geselle. Umgekehrt wird eine kampflustige Mieze einen ängstlichen Hund eher erschrecken.

5. Schwarze Katzen bringen Unglück

Der Mythos, wonach schwarze Katzen Unglück brächten, hat in Europa eine lange Tradition. Schon im Mittelalter galten Katzen als Verbündete von schwarzer Magie und Hexerei.

Dieses Vorurteil hat sich – in etwas veränderter Form – bis heute gehalten. Zwar glaubt man nicht mehr unbedingt, dass schwarze Katzen Pech bringen, doch besonders beliebt sind sie immer noch nicht.

„Lackfellchen“ haben deshalb leider immer noch einen schweren Stand. Sie warten zum Beispiel meist länger im Tierheim als ihre bunten Artgenossen, bis sie ein neues Zuhause finden.

Ich finde schwarze Katzen allerdings wunderschön und halte es mit dem französischen Schriftsteller Max O’Rell. Der hat gesagt: „Ob eine schwarze Katze Glück oder Unglück bringt, hängt davon ab, ob man ein Mensch ist oder eine Maus.“

Wie sieht es mit deiner Mieze aus? Ist sie der lebende Beweis, dass manche Mythen doch der Wahrheit entsprechen? Lass es uns in den Kommentaren wissen.

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