Haustier-Notfallkarte: So hilft sie Tierbesitzern im Ernstfall

Verfasst von Kerstin S.
Haustier Notfallkarte

Eine Haustiernotfallkarte ist ein wichtiges Hilfsmittel, um im Falle eines Notfalls sicherzustellen, dass Haustiere angemessen versorgt werden können.

Niemand denkt gerne daran, aber: Es kann immer wieder Situationen geben, in denen Sie ungeplant nicht für Ihr Haustier sorgen können. Bei Unfällen oder wenn Sie plötzlich gesundheitlich ausfallen, braucht Ihr Tier unmittelbar jemanden, der sich kümmert. Das gilt vor allem für Hunde, Katzen oder andere Haustiere, die mit einem Menschen in einem Single-Haushalt leben. Hier kommt die Haustier-Notfallkarte ins Spiel.

Was ist eine Notfallkarte für Haustiere?

Ihre Notfallkarte für Haustiere informiert Helfer oder Einsatzkräfte bei einem Notfall darüber, dass Sie Haustiere haben, um die sich jemand kümmern muss.

Dabei handelt es sich um eine Karte aus festem Papier im Scheckkartenformat, die Sie in Ihrem Portemonnaie oder im Kartenfach der Handyhülle aufbewahren können.

Wissenswertes rund um die Haustier-Notfallkarte

„Falls mir etwas zustößt, wartet mein Haustier auf Hilfe. Informieren Sie bitte: …“: Auf der Haustier-Notfallkarte stehen Art und Anzahl der Haustiere sowie die Kontaktdaten einer Person, die sich im Notfall um die Tiere kümmert. Füllen Sie die Karte am besten mit einem wasserfesten Permanent-Marker aus.

Den richtigen Notfallkontakt für Ihr Haustier finden

Das Ausfüllen und Mitführen der Karte ist einfach – kniffliger kann es sein, die richtige Person zu finden, die sich um Ihr Tier kümmert. Jeder sollte sich darum vorab die Frage stellen: „Wer kümmert sich um mein Haustier, wenn ich es nicht kann?“ – und sie gemeinsam mit den möglichen Kandidaten beantworten.

Gemeinsam verschiedene Lösungen finden

Die meisten Menschen sind bereit, sich für ein paar Stunden um Hund oder Katze eines Familienmitglieds zu kümmern. Dauert es länger oder ist nicht absehbar, wann der Heimtierhalter wieder einsatzfähig ist, kann es schwieriger werden.

Denken Sie mit der Person, die Ihr Haustier im Notfall betreut, über alltagstaugliche Lösungen nach – zum Beispiel den Aufenthalt in einer Hunde-Tagespension oder bei einem Hundesitter, wenn der Notfallkontakt für Ihr Haustier berufstätig ist.

Vorbereitung für den Notfall

Bereiten Sie eine Liste für die Betreuung Ihrer Haustiere vor und überreichen Sie diese Ihrem Notfallkontakt. Darauf notieren Sie:

  • verträgliche Futtersorte und Menge
  • Snacks
  • Fellpflege bei Hund oder Katze
  • Optional: Medikamente
  • betreuender Tierarzt
  • wichtige Eigenheiten (zum Beispiel Rituale vor dem Alleinbleiben)
  • bei Hunden: Grundkommandos und ggf. betreuenden Hundetrainer
  • Vorlieben (Spiele, Schlafplätze)
  • Abneigungen/Ängste (z.B. Feuerwerk, Autofahren)
  • Anleitung zur Reinigung bei Käfigen von Nagetieren oder Katzentoiletten

Woher bekomme ich eine Haustier-Notfallkarte?

Es gibt zahlreiche Vorlagen für Notfall-Karten im Internet. Sie können diese kostenlos downloaden und ausfüllen. Für eine längere Haltbarkeit ist es gut, die Notfallkarte zu laminieren.

Karten mit einem freien Feld für Haustiere gibt es beispielsweise bei der Notfallkarte Notfallpass oder im größeren Format zum Falten – Laminieren ist dann nicht sinnvoll – zum Beispiel bei der Techniker Krankenkasse.

Alternativ können Sie auch in Apotheken eine Notfallkarte kaufen.

Rundum-Planung für den Fall der Fälle

Die Haustier-Notfallkarte ist eine gute Sache, aber: Wenn Ihnen etwas zustößt, gibt es neben der Betreuung Ihres Haustieres viele andere Dinge zu erledigen.

Zum Beispiel Kleidung ins Krankenhaus bringen, die Patientenverfügung weitergeben, den Arbeitgeber informieren und vieles mehr. Darum kann es sinnvoll sein, wenn Ihr Notfall-Kontakt eine Person ist, die all dies koordinieren kann und einen Ersatzschlüssel für Ihre Wohnung hat.

Ihr allgemeiner Notfallkontakt sollte nicht gleichzeitig für Ihre Tiere zuständig sein. Er oder sie kann eine weitere Person, die einen guten Draht zu Ihrem Tier hat, informieren.

Allgemeine Notfallkarte

Weit verbreitet sind darum allgemeine Notfallkarten. Sie enthalten Platz für wichtige Informationen rund um Ihre Gesundheit (chronische Erkrankungen, Medikamente, Allergien, Blutgruppe, Hausarzt), eine im Notfall zu benachrichtigende Kontaktperson sowie Ihre Adresse.

Oft ist ausreichend Platz für zusätzliche Bemerkungen – zum Beispiel für eine zweite Kontaktperson für Haustiere. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, schreibt mit rotem Stift auf die Notfallkarte „Eilt: Hund!“ oder „Eilt: Katze!“ neben die Adresse.

Im Zweifel zwei Notfallkarten mitführen?

Was ist nun die beste Lösung für den Notfall? Auf den ersten Blick macht eine allgemeine Notfallkarte mehr Sinn als eine spezielle Haustier-Notfallkarte.

Allerdings: Verunglücken Sie, während Ihr Hund bei Ihnen ist, könnte eine spezielle Notfallkarte für Hunde Helfern ermöglichen, Ihre Kontaktperson für den Hund möglichst früh zu informieren.

Auch für den Fall, dass der „allgemeine“ Notfallkontakt Ihnen sehr nahesteht, wird er vielleicht zu aufgewühlt sein, um sich direkt um Organisatorisches zu kümmern. Warum also nicht beide Karten in Geldbeutel oder Handtasche aufbewahren? Ob und wie Ersthelfer Zeit zum Kontaktieren haben, können Sie ohnehin nicht beeinflussen.

Die Haustier-Notfallkarte: Sicherheit für Tiere und Ihre Besitzer

Eine Haustier-Notfallkarte ist eine gute Idee. Das gilt nicht nur für die Karte selbst, sondern für die Gedanken, die man sich im Vorfeld zwangsläufig machen muss. Schließlich macht ein Notfallkontakt nur dann Sinn, wenn er bereit ist, die entsprechende Verantwortung zu übernehmen.

Die Überlegungen im Vorfeld sind zudem eine gute Vorbereitung für geplante Betreuungen bei Urlaub oder Krankenhausaufenthalt.


Kerstin S.
puppy

Das zooplus-Forum war für mich der Einstieg ins freiberufliche Schreiben: Hier kamen 2011 interessierte Katzenfreunde zusammen, um ein eigenes Print-Magazin namens „Pfotenhieb“ zu entwickeln. Neben meinem Germanistik-Studium durfte ich einige Beiträge für den „Pfotenhieb“ verfassen. Heute widme ich mich, mittlerweile als glückliche Hundehalterin, vor allem Tier- und Gesundheitsthemen.


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